Germany Edition 2025 – Frankfurter Allgemeinen Zeitung

European Edition 2025

Beilage vom 25. September 2025 produziert von

Watch Your Time Holding.

W AT C H Y O U R T I M E . C O M

DIE MECHANIK

DER ZEIT

Neu interpretiert von

Audemars Piguet, Breguet,

Cartier, Chanel, Chopard,

Grand Seiko, Hermès,

Jaeger-LeCoultre, Longines,

Louis Vuitton, Panerai,

Patek Philippe, Rado,

Richard Mille, Rolex,

Tiffany & Co., TAG Heuer,

Van Cleef & Arpels…

Noel Capri

erhellt die Zeit

Hinter den Kulissen eines Fotoshootings

One invention at a time

A.-L. Breguet hat mit seinen Innovationen

die Uhrmacherei revolutioniert. Seine

Innovationen sind bis heute Maßstab und

Inspiration zugleich. Um dieses Erbe zu

feiern, präsentiert Breguet die neue

Classique Souscription 2025, gefertigt

aus dem exklusiven neuen Breguet-Gold.

breguet.com

R O YA L O A K

© LUC BRAQUET

Inhaltsverzeichnis

Watch Your Time Holding Ltd

2503 Bank of America Tower, 12 Harcourt Road, Central, Hong Kong

contact@watchyourtime.com

Europäische Ausgabe 2025, gleichzeitig beigelegt bei Le Monde (Frankreich), The Daily

Telegraph (Großbritannien), Il Sole 24 Ore (Italien) und La Vanguardia (Spanien).

Beilage von Watch Your Time Holding in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung 25.

September 2025. Nachdruck, auch auszugsweise, sämtlicher in Watch Your Time

Holding veröffentlichten Beiträge streng verboten.

Alle Rechte in Deutschland und im Ausland vorbehalten.

Luc Braquet ist ein Pariser Fotograf. Er war jahrelang Art Director in großen Werbea-

genturen, bevor er beschloss, seine Leidenschaft für die Fotografie zu leben. Er hat für

Zeitschriften wie Vogue, Madame Figaro, Tatler UK, Elle usw. gearbeitet. Für ihn ist die

Fotografie eine ständige Suche nach Klassik und Zeitlosigkeit.

Das Fototeam von Watch Your Time 2025: Models Noel Capri und Victor Le Dauphin

– Fotograf Luc Braquet – Assistentin des Fotografen Ella Bats – Kameramann, Behind

The Scene Ivan Isker – Stylist Fernando Damasceno – Assistentin des Stylisten Louise

Victor – Friseur Sebastian Bascle – Maskenbildnerin Joana Lafourcade – Produzentin

Milana Keller @Mayak Productions – Styling-Credits: Titelbild und Leitartikel Tod’s

– Inhaltsverzeichnis Hermès – Seite 32 (Collector) Miu Miu – Seite 48 (Sport) Chanel –

Seite 56 (Dame) Louis Vuitton, Hut Maison Michel – Seite 66 (Tech) Dior – Oldtimer:

Aston Martin DB6 Dubonnet Rosso 1967, Jaguar XK Roadster Blanc 1953, AC Bristol 1958.

IMPRESSUM: Herausgeber und Gründer Christian Llavall-Ubach – Publikationsleiterin

Isabelle Boudringhin, management@watchyourtime.com – Uhrenberater Éric Dumatin

– Chefredakteurin Marie Le Berre – Redaktion: Arthur Frydman (Frankreich), James

Gurney (Großbritannien), Paloma Recio (Spanien), Paolo de Vecchi (Italien), Christophe

Roulet (Schweiz), Vincent Daveau (Frankreich) – Übersetzungen: Timm Delfs (Deutsch),

James Gurney (Englisch), Paloma Recio (Spanisch), Paolo de Vecchi (Italienisch) – Fotograf

Luc Braquet – Fotokompositionen von Romin Favre auf den Seiten 42 bis 44, Umset-

zung und Styling Julie Chanut-Bompard – Grafische Umsetzung Graphic StudioFunk,

Genf – Fotolithografie Bombie, Genf – Gedruckt in der EU.

VAN CLEEF & ARPELS Montre Sweet Alham-

bra. Das 1968 entstandene Alhambra-Motiv

wurde dreißig Jahre später in die Uhrenkol-

lektion aufgenommen. Seitdem werden die

Uhren in Form eines vierblättrigen Kleeblatts

immer wieder neu erfunden, um Menschen auf

der ganzen Welt Glück zu bringen. Diese neue

Quarzuhr im Stil der Sweet Alhambra verfügt

über ein goldfarbenes Zifferblatt mit strahlen-

förmiger Guillochierung inmitten eines Gold-

gehäuses, das von Goldperlen umkränzt ist.

Eine Kreation ganz in Gelbgold, präsentiert an

einem Armband aus glänzendem VCA-blauem

Alligatorleder.

13

BREGUET

17

EDITORIAL

Zu Ihren mechanischen Diensten

19

JAEGER-LECOULTRE

21

TAG HEUER

23

CHANEL

24

AUDEMARS PIGUET

26

VAN CLEEF & ARPELS

28

CHOPARD

32

COLLECTOR

Mechanik im Blut

38

CARTIER

42

GALERIE

Die Mechanik der Zeit

45

RICHARD MILLE

46

PANERAI

48

SPORT

Die Mechanik des Sports

51

TIFFANY & CO.

54

ROLEX

56

DAME

Die Mechanik für Damen

59

LOUIS VUITTON

61

PATEK PHILIPPE

63

GRAND SEIKO

64

HERMÈS

66

TECH

Nackte Mechanik

69

LONGINES

71

RADO

73

FERDINAND BERTHOUD

75

ZENITH

77

FREDERIQUE CONSTANT

78

HUBLOT

J12 BLEU DIAMANTTOURBILLON

Die neue J12 aus exklusiver blauer Keramik,

entworfen und montiert von der CHANEL Uhrenmanufaktur.

Saphire und Diamanten. Haute Horlogerie Uhrwerk

KALIBER 5 mit fliegendem Tourbillon.

Lady Féerie Uhr

Lady Féerie Uhr

Weißgold, Saphire, Diamanten,

Weißgold, Saphire, Diamanten,

Perlmutt, Emaille

Perlmutt, Emaille

Frankfurt - München - Wien

vancleefarpels.com

Haute Joaillerie, place Vendôme seit 1906

13

|  WATCH YOUR TIME

FOCUS

F O C U S

Meister der Zeit

GREGORY KISSLING  |  CEO BREGUET

E i n e R e i h e w e lt w e ite r E v e n t s ,

begleitet von der Lancierung einer

Jubiläumskollektion, säumen das Jahr

des 250. Geburtstags der Marke Breguet.

Seine Uhr am Handgelenk tragen; vom automa-

tischen Aufzug des Zeitmessers profitieren; die Zeit

im Dunkeln durch Berührung ablesen; dank eines

Tourbillonregulators und eines Stoßdämpfers von einer

seltenen Ganggenauigkeit profitieren; die Uhr vorbestel-

len; die feine Guillochierung des Zifferblatts genießen…

Was heute als uhrmacherische Selbstverständlichkeit

erscheinen mag, stellt im Kontext des 18. Jahrhunderts

dennoch außergewöhnliche Fortschritte dar. Diese gro-

ßen Durchbrüche sind dem visionären Genie eines ein-

zigen Mannes zu verdanken: Abraham-Louis Breguet.

Gregory Kissling, ab Herbst 2024 CEO von Breguet, erklärt:

„Wir verdanken ihm eine Vielzahl von Erfindungen

und Innovationen, die auch heute noch relevant

sind. Nicht ohne Grund gilt er als Vater der modernen

Uhrmacherei, sowohl in technischer als auch in ästhe-

tischer Hinsicht. Breguet ist die einzige Marke, die von

unseren Mitbewerbern regelmäßig zitiert wird, wenn sie

von Breguet-Zahlen und -Zeigern, der Breguet-Spirale,

der Klangfeder, dem Tourbillon und so weiter sprechen.

Und das Unglaublichste ist, dass diese Innovationen alle

aus der Perspektive des Endkunden gedacht wurden.“

Ein roter Faden aus Gold

Dieses großartige Erbe darf das Haus nun anläss-

lich seines 250-jährigen ununterbrochenen Bestehens

ehren. Eine großartige Leistung! Aber mit welcher

Errungenschaft soll man beginnen? „Die Geschichte

von Breguet ist so reich und dicht, dass wir uns mehrere

Veranstaltungen und Produkteinführungen ausgedacht

haben, die sich in neun Etappen durch das Jahr 2025 zie-

hen“, fährt Gregory Kissling fort. „Jede Etappe bietet die

Gelegenheit, ein oder sogar mehrere neue Produkte vor-

zustellen, die auf unseren aktuellen Kollektionen basie-

ren, aber im Einklang mit der Geschichte der Marke ste-

hen. Eine Weltreise, die im Schloss von Versailles enden

wird“. Damit wird auf die besonderen Beziehungen zwi-

schen Breguet und Marie-Antoinette, der Königin von

Frankreich, verwiesen, für die er eine der außergewöhn-

lichsten Uhren der Uhrengeschichte herstellte. Durch

diese epische Geschichte zieht sich ein roter Faden:

das Breguet-Gold. Diese neue, proprietäre Legierung,

die Gold, Silber, Kupfer und Palladium vereint, um eine

bessere Beständigkeit gegen Verfärbungen und mehr

Stabilität zu erreichen, hat eine gelbe, leicht rosa Farbe,

die direkt von dem Gold inspiriert ist, das die Uhrmacher

des 18. Jahrhunderts verwendeten.

Als Gemeinsamkeit aller Neuheiten, die anlässlich der

Feierlichkeiten zu zweieinhalb Jahrhunderten Geschichte

vorgestellt wurden, schmückt Breguet-Gold das erste

Jubiläumsstück der Marke, das im April dieses Jahres

in Paris präsentiert wurde. Eine Uhr, die unweigerlich

für Überraschung sorgte. Die Classique Souscription

ist keine Uhr mit überbordenden Räderwerken oder

Komplikationen, sondern eine Hymne an das Wesen

der Zeit. Merkmale: Ein einziger Pommes-Zeiger auf

einem weißen Zifferblatt aus Grand-Feu-Emaille für eine

für diese Art von Uhr äußerst präzise Anzeige. Und vor

allem: die Reminiszenz an ein Modell, das Abraham-

Louis Breguet ersonnen hatte, um seine Geschäfte nach

den Gewalttätigkeiten der Revolution auszubauen. Der

Trick bestand darin, die Interessenten mithilfe eines

Werbeprospekts dazu zu bewegen, bei der Bestellung ein

Viertel des Preises für die Uhr vorauszuzahlen. In einer

Zeit, in der Uhren hauptsächlich als Einzelstücke konzi-

piert wurden, waren die 700 Bestellungen, die Abraham-

Louis Breguets Werkstatt fluteten, eine Premiere. Sie

sollten ihn 30 Jahre lang beschäftigen!

Eine starke optische Identität

Auf die Classique Souscription folgte die in Shanghai

vorgestellte Tradition Seconde Rétrograde 7035, die

ebenfalls mit dem neuen Guillochiermuster versehen

ist, sowie zwei neue Type XX, die in New York enthüllt

wurden und mit einem Hochfrequenzwerk mit außer-

gewöhnlicher Finissierung versehen sind. Was die Uhr

Tradition betrifft, so war Gregory Kissling von Anfang

an von der Essenz der Kollektion Tradition begeistert:

„Diese Perspektive auf das Herz des Uhrwerks, die einen

direkten Einblick in die Komplexität und Raffinesse bietet,

die Breguet in jeden seiner Zeitmesser einfließen lässt.

Für mich liegt hier die DNA von Breguet: eine starke,

sofort erkennbare visuelle Identität, die den Charakter

der Marke unterstreicht.“ Ein Charakter, der durch die

Kombination von transparentem Emaille auf dem neuen

Guillochiermotiv mit dem Namen „Quai de l’Horloge“

noch verstärkt wird, in Anspielung auf den Standort der

historischen Werkstatt von Abraham-Louis Breguet in

Paris. Dieser Charakter ist auch auf den neuen Type XX

zu erkennen, die auf den ersten Transatlantikflug zwi-

schen Paris und New York im Jahr 1930 anspielen. Der

37-stündige Nonstop-Flug fand an Bord eines Breguet-

19-Flugzeugs statt, einem kleinen Wunderwerk, das

Abraham-Louis‘ Ururenkel entworfen hatte. Dem Genie

sind keine Grenzen gesetzt… ■ Éric Dumatin

1.BREGUET Tradition Seconde Rétrograde 7035. Dieses Modell

aus der Kollektion Tradition, die das Genie A.-L. Breguet mit einem

Blick in die Tiefen des Uhrwerks würdigt, verfügt über mehrere

Exklusivmerkmale des Hauses, darunter Breguet-Gold, Breguet-

Blau und die Guillochierung „Quai de l‘Horloge“, die anlässlich

des 250-jährigen Jubiläums des Hauses geschaffen wurden. Auf

der Rückseite befindet sich eine halbmondförmige Schwung-

masse aus Platin, ebenfalls eine Anspielung auf die Geschichte

der Marke. Diese Tradition Automatique mit einem Durchmesser

von 38 mm verfügt über eine kleine retrograde Sekunde, die dis-

kret links neben dem Stunden- und Minutenzeiger positioniert

ist. Limitierte Auflage von 250 Exemplaren.

2. BREGUET Classique Souscription 2025. Diese extrem schlichte,

von der Vergangenheit inspirierte Uhr mit einem Durchmesser

von 40 mm zeigt nur die Stunden an, und das mit einer für ein

Modell dieser Art erstaunlichen Präzision. Auf der Rückseite ent-

deckt man das guillochierte Motiv „Quai de l‘Horloge” auf dem

Gehäuse aus Breguet-Gold, welches das neue Handaufzugska-

liber VS00 mit seiner bemerkenswerten Gangreserve von vier

Tagen umgibt. Auf dem imposanten Sperrrad sind die Worte ein-

graviert, mit denen A.-L. Breguet die Konzeption des Uhrwerks

der ursprünglichen Souscription erklärte, so wie sie damals im

Werbeprospekt standen.

RM 75-01

Skeletonised manual winding tourbillon calibre

65-hour power reserve (± 10%)

Baseplate and bridges in titanium,

5N gold and grey PVD treated

Flying tourbillon with variable-inertia balance

Fast-rotating flying barrel

Case in clear sapphire

Limited edition of 15 pieces

A Racing Machine

On The Wrist

|  WATCH YOUR TIME

17

EDITORIAL

© LUC BRAQUET

É D I T O

Zu Ihren mechanischen

Diensten

ie Uhrmacherei erinnert in vielerlei Hinsicht

an das Automobil - an seine Welt, seinen

Geist, seine Leistung, seine Fahrzeuge, seine

Motoren… - und das durch alle Epochen hindurch. Diese

Ausgabe führt uns in die Fußstapfen von Uhrenmarken,

die sich an Rennveranstaltungen beteiligen oder an der

Seite von Fahrern stehen; von denen, die von Autos ins-

pirierte Uhren kreieren, und vor allem von denen, die

die Kunst der Mechanik weiterbringen. Als Leitfaden

dienen uns die technischen Raffinessen der Automobile,

die zu den wichtigsten Inspirationsquellen für die schö-

nen Mechaniken der Uhren gehören.

Die mechanische Uhrmacherei von heute weckt

Leidenschaften, die Generationen überdauern und

Gemeinschaften von Sammlern oder Liebhabern her-

vorbringen, die gerne bereit sind, ihre Entdeckungen

mit anderen zu teilen. Einige Uhrenhersteller wenden

sich direkt an sie mit Kreationen in limitierter Auflage

oder sogar Einzelstücken sowie Neuauflagen oder

Neuinterpretationen von Modellen, die mittlerweile

legendär sind. Und auch die Frauen kommen nicht (mehr)

zu kurz. Abgesehen davon, dass sie sich nicht scheuen,

Uhren zu wählen, die auf den ersten Blick maskulin

wirken, profitieren sie von einem immer vielfältigeren

Angebot, insbesondere im Bereich der Komplikationen.

Komplikationen für Damen sind übrigens seit etwa zehn

Jahren Gegenstand einer eigenen Kategorie beim GPHG

(Grand Prix d’Horlogerie de Genève).

Im Sport sind natürlich die Chronographen in Führung.

Mit der Möglichkeit, kurze Zeiten zu messen, wie es die

bei Wettkämpfen verwendeten Zeitmessinstrumente

tun, dringen sie in Welten vor, in denen es auf Leistung

ankommt, in erster Linie in die des Automobils. In die-

ser Ausgabe macht sich Noel Capri unter den Augen der

talentierten Fotografen Luc Braquet und Romin Favre auf

den Weg, um einen roten Faden auf einer Bildstrecke zu

schaffen, auf der Chronographen die Aufmerksamkeit

auf die engen Bande zwischen Uhrenherstellern und

der Welt des Automobils lenken, insbesondere in der

Formel 1, die dieses Jahr ihr 75-jähriges Jubiläum feiert.

Was wir in erster Linie feiern, ist die mechani-

sche Uhrmacherei als Kunst: Die Kunst, die sie im

Wesentlichen darstellt, seit sie aus dem Rahmen der

Notwendigkeit und Nützlichkeit herausgetreten ist. Wenn

die Uhrmacherei im oberen Preissegment angesiedelt ist,

ist sie tatsächlich eine Kunst; die 12. in Bezug auf die 12

Stunden, die normalerweise auf den Zifferblättern der

Uhren angezeigt werden. Zum Beweis wurde das «Know-

how der Uhrenmechanik und Kunstmechanik» am 16.

Dezember 2020 in die Repräsentative Liste des imma-

teriellen Kulturerbes der Menschheit aufgenommen.

Als Kunstform tritt die mechanische Uhrmacherei

immer häufiger aus dem Schatten und präsentiert sich

in den unterschiedlichsten Inszenierungen. Mehr denn

je tut sie alles, um zu verführen und Leidenschaften zu

wecken. Leidenschaften, die ab diesem Jahr an jedem

10. Oktober eine große Resonanz erfahren werden: Der

10.10. ist der Internationale Tag der Uhrmacherei, ein

Datum, das sich auf die bei Uhren-Fotos übliche 10.10

Uhr-Stellung der Zeiger bezieht. ■

Editorial von Marie Le Berre

E D I T O R I A L

19

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FOCUS

F O C U S

Mythos!

Jaeger-LeCoultre feiert dieses Jahr seine

ikonische Reverso. Ein Modell, das dem

Unternehmen ermöglicht, seine Kunst in

allen Bereichen der Haute Horlogerie aus-

zudrücken.

Es braucht kein Jubiläum, um die Exzellenz der

Uhrmacherkunst zu bekräftigen. In diesem Jahr ent-

schied sich Jaeger-LeCoultre für eine Feier, für welche die

Marke ihren Stand auf der Watches and Wonders Geneva

2025 ganz der emblematischen Reverso widmete. Diese

Uhr aus dem Jahr 1931, die speziell für Polospieler entwi-

ckelt wurde, hat eine außergewöhnliche Karriere erlebt,

die sie ihrem zeitlosen Art-déco-Stil und ihrem genialen

Wendegehäuse, das „sich drehen lässt, indem es in seiner

Halterung gleitet“, zu verdanken hat. Getragen von den

außergewöhnlichen Fähigkeiten einer der innovativsten

Manufakturen und dem kreativen Genie ihrer „Métiers

rares“ hat sich die Reverso im Laufe der Jahrzehnte als

Archetyp der erfinderischen und technischen Uhr eta-

bliert, ohne dabei auch nur einen Hauch ihrer natürli-

chen Klasse einzubüßen.

Eine Uhr der vielen Facetten

„Diese Feier zugunsten der Reverso gibt uns die

Gelegenheit, Geschichten zu erzählen“, erklärte

Jérôme Lambert auf dem letzten Uhrensalon Watches

and Wonders Geneva 2025. Jérôme Lambert, der nach

sechs Jahren an der Spitze der Richemont-Gruppe, zu

der das Haus gehört, 2024 als CEO zurückkehrte, ist

ein Mann mit ansteckend guter Laune. Er fuhr fort:

„Es ist eine außergewöhnliche Erfahrung, erneut die

Chance zu haben, ein Haus zu leiten, das vor fast zwei

Jahrhunderten, genauer gesagt vor 192 Jahren, gegründet

wurde. Zumal diese enorme Langlebigkeit durch eine

seltene Kreativität aufrechterhalten wurde.“ Als eine

der ersten Uhrenmanufakturen überhaupt hat Jaeger-

LeCoultre mehr als 1200 eigene Kaliber entwickelt und

rund 400 Patente angemeldet. Diese Kreativität kommt

vor allem in der Reverso zum Ausdruck, „der Uhrenlinie,

die in unseren Kollektionen am intensivsten weiterent-

wickelt wurde“, so Jérôme Lambert, „und die über eine

echte Relevanz auf den Märkten verfügt“.

Mit dieser Aura ist die Reverso eindeutig Trägerin der

wichtigsten Botschaften von Jaeger-LeCoultre für die

kommenden Monate. Diese Botschaften zeigen die vie-

len Facetten einer chamäleonartigen Uhr, deren Charme

unter allen Umständen wirkt. „Die Reverso kann die

Geschichte der großen uhrmacherischen Komplikationen

erzählen, wie zum Beispiel das aktuelle Modell mit

Minutenrepetition“, erklärte Jérôme Lambert. Sie ist

auch in der Lage, die Magie des Kunsthandwerks zu illus-

trieren, wie die emaillierten „Shahnameh“-Exemplare,

die von persischen Miniaturen aus dem 16. Jahrhundert

inspiriert wurden. Die Tribute Monoface Small Seconds

mit ihrem neuen Armband aus Milanaise-Geflecht ver-

körpert die Eleganz des Art-Deco-Stils. Jede Reverso

erforscht mit ihren eigenen Merkmalen die eine oder

andere, wenn nicht sogar mehrere Dimensionen der

Haute Horlogerie, dank des Know-hows einer jahrhun-

dertealten Manufaktur.

180 Berufe am Werk

Die Reverso Tribute Minutenrepetition, die in einer

auf 30 Exemplare limitierten Serie angeboten wird, ver-

deutlicht die Bedeutung der Worte von Jérôme Lambert.

Zunächst einmal trägt sie die ganze Legitimität des

Hauses auf dem Gebiet der Schlagwerkuhren in sich:

„Die erste Kreation dieser Art entstand 1870, gefolgt von

hundert weiteren Meisterwerken desselben Typs, und

das sogar noch vor dem Jahr 1900“, berichtet Jaeger-

LeCoultre. Für diesen Anlass haben die Uhrmacher des

Hauses sogar ein neues Uhrwerk, das Kaliber 953, entwi-

ckelt, das sieben bestehende Patente beinhaltet, darunter

Schlüsselinnovationen, die die Qualität des Klangs ver-

bessern: insbesondere die Trebuchet-Hämmer, ebenso

wie die Klangfedern aus Kristall und die Unterdrückung

der Pausen zwischen den Schlägen. In ästhetischer

Hinsicht zeichnet sich dieser Zeitmesser durch eine

emaillierte Vorderseite mit einem wunderschönen

handguillochierten Gerstenkornmuster aus, während

die Rückseite vollständig skelettiert und mit von Hand

anglierten Brücken sowie abwechselnd gebürsteten und

gekörnten Oberflächen verziert ist.

„Als Konzentrat der 180 Berufe, die in der Manufaktur

unter einem Dach vereint sind, feiert dieses neue Modell

die Vielseitigkeit und ewige Modernität der Reverso“,

fasst Jaeger-LeCoultre zusammen, „aber auch ihre zen-

trale Rolle im Streben des Hauses nach uhrmacheri-

scher Innovation, sowohl auf mechanischer als auch auf

ästhetischer Ebene.“ Was die Ästhetik betrifft, so ist es

unmöglich, nicht auf den ganzen Charme der von Jérôme

Lambert erwähnten Reverso Tribute Monoface Small

Seconds hinzuweisen. Mit ihrem Milanaise-Armband,

dem Rotgoldgehäuse und dem gekörnten Zifferblatt,

das farblich auf das Gehäuse abgestimmt ist, strahlt

sie „einen glamourösen Vintage-Stil aus, der mit einer

selbstbewussten Modernität kombiniert ist“. Alles, was

man von einer Uhr verlangen kann, die mehr als 90 Jahre

nach ihrem ersten Ticken am Uhrenhimmel steht. ■

Éric Dumatin

1. JAEGER-LECOULTRE Reverso Tribute Minute Repeater. Als

Nachfolgerin der 1994 vorgestellten Reverso Minute Repeater, ist

diese 51,1 x 31 mm große Kreation mit dem neuen Handaufzugs-

kaliber 953 ausgestattet, das von den neuesten Innovationen des

Hauses profitiert und – bemerkenswert für eine so energieinten-

sive Komplikation – über eine Gangreserve von 48 Stunden ver-

fügt. Während die Rückseite (auf dem Foto) ein nach allen Regeln

der Kunst gefertigtes Uhrwerk offenbart, ziert die Vorderseite ein

guillochiertes Zifferblatt mit Gerstenkornmuster unter Grand-

Feu-Emaille in der neuen Farbe Teichblau. Limitierte Auflage

von 30 Exemplaren.

2. JAEGER-LECOULTRE Reverso Tribute Monoface Small

Seconds. Diese elegante Reverso mit den Maßen 45,6 x 27,4 mm,

deren Gehäuse und Armband vollständig aus Roségold gefertigt

sind, zeigt die Uhrzeit auf einem farblich passenden, gekörnten

Zifferblatt an, das vom Handaufzugskaliber 822 angetrieben wird.

Für die Herstellung des Milanaise-Armbands werden 16 Meter

Golddraht benötigt, der nach einer im 13. Jahrhundert in Mai-

land (daher der Name) entstandenen Technik gefertigt wird. Der

blanke Gehäuseboden kann mit einer Gravur oder Lackierung

personalisiert werden.

JÉRÔME LAMBERT  |  CEO JAEGER-LECOULTRE

|  WATCH YOUR TIME

FOCUS

21

F O C U S

Zu seinem 165. Geburtstag gönnt sich

TAG Heuer eine neue Kampagne. Sie ist

Sinnbild für die Werte des Hauses, die auf

der Fähigkeit basieren, sich selbst zu über-

treffen, wie ein Sportler.

Bei TAG Heuer wird Sportgeist wie eine zweite Natur

gepflegt. Um zu zeigen, dass diese Unternehmenskultur

legitim ist, kehrt das Unternehmen in seinem 165.

Jubiläumsjahr auf die Formel-1-Rennstrecken zurück.

Das ist kein Zufall, denn TAG Heuer fühlt sich in die-

ser Welt wie ein Fisch im Wasser. 1969 war TAG Heuer

die erste Luxusmarke, deren Logo auf einem Formel-

1-Rennwagen prangte, und zwei Jahre später stand

der erste Sponsoringvertrag mit einem Formel-1-

Rennstall. Mit 239 Siegen, 613 Podestplätzen und 15

Fahrerweltmeistertiteln kann das Haus eine beeindru-

ckende Erfolgsbilanz in der Königsklasse des Motorsports

vorweisen.

Gemeinsame Werte

„Die 60 Jahre aktiver Teilnahme in der Formel 1 sind

Teil des kollektiven Unterbewusstseins“, sagte Antoine

Pin, CEO von TAG Heuer, Anfang des Jahres. „Es ist eine

Selbstverständlichkeit.“ Diese Selbstverständlichkeit

wurde bereits von Frédéric Arnault, dem Vorgänger

von Antoine Pin an der Spitze des Hauses, gekonnt

gepflegt. Zu seinen Verdiensten gehört eine einzigar-

tige Partnerschaft mit Porsche, die 2021 unterzeich-

net wurde und die unumgängliche Stellung von TAG

Heuer in der Welt des Motorsports untermauert. Diese

bereits beneidenswerte Position wird durch den neuen

Status als offizieller Zeitnehmer der Formel 1 noch weiter

gestärkt, der TAG Heuer eine große Sichtbarkeit verleiht.

Mit einer weltweiten Zuschauerzahl von mehr als 1,5

Milliarden im Jahr 2024 ist die Formel 1 eine der meist-

gesehenen Sportarten.

Diese Partnerschaften beruhen jedoch bei wei-

tem nicht nur auf Fragen der Sichtbarkeit. Für den

Uhrenhersteller geht es auch und vor allem um

gemeinsame Werte. „Die Formel 1 verwendet das

gleiche Erfolgsrezept wie die Uhrmacherei, nämlich

die Verbindung von Mensch und Maschine“, erklärte

Antoine Pin in einem Interview mit der Uhren-Website

Worldtempus. Diese Kombination aus menschlichen

Werten und Technologien, die gleichermaßen wider-

sprüchlich wie harmonisch sind, ist eine Quelle des

Erfolgs. Nicht zu vergessen die emotionale Ebene, die

durch das neue Werbekonzept von TAG Heuer, das auf

der Messe Watches and Wonders Geneva 2025 vorgestellt

wurde, deutlich hervorgehoben wird. Unter dem Titel

„Designed to Win“ illustriert die Kampagne die Momente,

in denen man über sich selbst hinauswächst, um eine

Leistung zu erbringen: die mentale Stärke, auf welcher

der Erfolg beruht.

Eine Frage des funktionalen Designs

Um dies zu demonstrieren, hatte Antoine Pin

einige Ausnahmesportler wie den Leichtathleten Carl

Lewis mit zehn olympischen Medaillen, den zwei-

fachen Weltmeister der Formel 1 Mika Häkkinen

oder die Schwimmerin Summer McIntosh, vierfache

Olympia-Medaillengewinnerin, zusammengerufen.

Gemeinsamkeiten: eine millimetergenaue Vorbereitung,

ein eiserner Wille und der unbändige Drang, seine

Grenzen zu überschreiten. Jedes Mal aufs Neue. Carole

Forestier-Kasapi, Direktorin für die Entwicklung von

Uhrwerken bei TAG Heuer, kommentierte: „Zwischen

Sport und Uhrmacherei gibt es viele Synergien. Seit 1860

zählt das Haus zu den innovativsten und visionärsten der

Branche. Bei TAG Heuer dreht sich alles um „funktiona-

les Design“, was Grundlagenforschung im Labor erfor-

dert, die durch unbestechliche Qualitätstests ergänzt

wird, um die Grenzen der Leistung, Funktionalität und

Haltbarkeit von Uhren zu erweitern. Ein ganz ähnlicher

Ansatz wie der von Sportlern. Wie sie sind auch wir stän-

dig mit der Zeitmessung konfrontiert!“

Dieser Geist wird von den Uhren dieses Jahres per-

fekt repräsentiert. Den Anfang machen die drei rassigen

F1-Modelle. Für den Adrenalinkick am Handgelenk prä-

sentiert TAG Heuer den bulligen Chronographen Formula

1 in fünf Versionen, darunter eine, die dem Oracle-Partner

Red Bull Racing gewidmet ist. Für den Rennsport ist

der Monaco Split-Seconds Chronograph F1 aus Keramik

mit seinem Hochfrequenzkaliber TH81-00 die Referenz,

das die Messung von 1/10-Sekunden ermöglicht. Für

Innovation steht der Formula 1 Solargraph mit sei-

nem solarbetriebenen Uhrwerk, das nach einer Minute

Lichteinwirkung 24 Stunden - nach 40 Stunden 10

Monate - läuft und von einer Batterie mit 15 Jahren

Lebensdauer gespeist wird. Um diese Produktreihen

zu vervollständigen, enthüllt TAG Heuer eine Reihe

neuer Carrera-Modelle, darunter eine Chronosprint x

Porsche Rallye, eine Carrera Day-Date und einen Carrera

Chronograph für Damen. „Ein elegantes und kostbares

Stück, das den Vorteil hat, ein Chronograph zu sein“,

fasste Antoine Pin zusammen – die Spezialität des

Hauses. ■ Éric Dumatin

1. TAG HEUER Carrera Day-Date. Anlässlich der diesjährigen

Rückkehr von TAG Heuer in die Formel 1 wurde die legendäre

Carrera Day-Date sowohl optisch als auch technisch überarbei-

tet. Sie ist in fünf Modellen mit einem Durchmesser von 41 mm

erhältlich, die sich durch Materialien, Farben und Oberflächen

unterscheiden, und verfügt über das exklusive Uhrwerk TH31, das

in Zusammenarbeit mit AMT entwickelt wurde und eine beein-

druckende Gangreserve von 80 Stunden bietet. Ganz aus Stahl

gefertigt und mit einem blauen Zifferblatt mit Sonnenschliff ver-

sehen, setzt sie auf klassische Eleganz.

2. TAG HEUER Formula 1 Solargraph. Die Formula 1 kehrt mit

neun kühnen Modellen mit 38 mm Durchmesser zurück, drei davon

mit Stahlarmbändern in der aktuellen Kollektion und sechs mit

Kautschukarmbändern in limitierter Auflage, deren Marktein-

führung dem Grand-Prix-Kalender folgt, wobei Schwarz und Gelb

mit dem GP von Mexiko (Oktober) assoziiert werden. Die Kollek-

tion zeichnet sich insbesondere durch die Verwendung von Bio-

Polyamid – zumindest für die Lünette, manchmal für Lünette

und Gehäuse – und die Verwendung des solarbetriebenen Solar-

graph-Uhrwerks aus.

Top Chrono!

ANTOINE PIN  |  CEO TAG HEUER

L E N N Y K R A V I T Z

Jaeger-LeCoultre Boutique, Maximilianstraße 24, 80539 München

REVERSO

T H E W AT C H M A K E R

O F W AT C H M A K E R S

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FOCUS

23

F O C U S

Zum 25-jährigen Jubiläum der J12 kleidet

Chanel dieses emblematische Modell in

mattblaue Keramik. Diese Neuheit wird in

neun Referenzen angeboten und wird von

der atemberaubenden Kapselkollektion

Chanel Blush und dem Modell Première

Galon begleitet.

Bei Chanel ist ein neues Abenteuer erst denkbar,

nachdem unzählige Parameter mit der für die Marke

üblichen Sorgfalt analysiert wurden. Das gilt für die

Farbe genauso wie für eine Uhrenkomplikation oder

eine Kapselkollektion. Nichts wird dem Zufall überlas-

sen, die Kreation geht vor. Zum 25. Geburtstag der J12,

einem Modell, das gerne als erste Uhrenikone des 21.

Jahrhunderts bezeichnet wird, bietet Chanel eine neue

Farbpalette in mattblauer Keramik an, eine „tiefe, inten-

sive und einzigartige“ Farbe, wie das Haus sagt. Arnaud

Chastaingt, Direktor des Studio de Création Horlogerie,

erklärte: „In 25 Jahren hat Chanel die Keramik in den

Rang eines kostbaren Materials erhoben. Die Kunst der

Keramik ist unbestreitbar das außergewöhnliche Know-

how der Chanel-Uhrmacherei. Es ist ein inspirierendes

Material, das dank der Expertise unserer Ingenieure

der Kreativität ein weites Feld des Ausdrucks eröffnet.“

Nach der schwarzen Keramik der ersten J12-Modelle

und der weißen Keramik, die drei Jahre später einge-

führt wurde, ist die Zeit also reif für dieses „Blau von

strenger Eleganz, ein fast schwarzes Blau oder ein

fast blaues Schwarz“, wie Arnaud Chastaingt es gerne

beschreibt. Aber um dorthin zu gelangen, hat Chanel

nichts außer Acht gelassen. Wir haben fünf Jahre

gebraucht“, sagt Frédéric Grangié, Präsident von Chanel

Horlogerie & Joaillerie. Da wir über alle Aspekte der

Keramikherstellung verfügen, konnten wir in aller Ruhe

arbeiten. Abgesehen davon ist diese mattblaue Farbe das

Ergebnis von 150 Tests, die unter allen Lichtverhältnissen,

im Freien und in Innenräumen, mit nicht weniger als 24

Blautönen durchgeführt wurden. Ein echter Marathon.“

Insgesamt bietet Chanel also neun neue Referenzen

seiner J12 Bleu in vier Größen - von 28 bis 42 mm - an,

darunter auch eine J12 Bleu Tourbillon Diamant. Sind

in naher Zukunft weitere Farbtöne zu erwarten? Wir

haben Dutzende von Versuchen mit anderen farbigen

Keramiken durchgeführt“, sagt Frédéric Grangié. Es

wäre schade, wenn wir sie nicht irgendwann vorstel-

len würden“.

Eine inspirierte und freie

Uhrmacherkunst

In der Zwischenzeit nutzt Chanel weiterhin die ganze

Bandbreite seines Know-hows. Das Uhrenabenteuer

begann vor etwa 40 Jahren, genauer gesagt 1987, mit

der Uhr Première. Seitdem hat das Haus nicht aufge-

hört, innovativ zu sein, zu überraschen und die Codes

der Haute Horlogerie zu übertreffen, indem es sich

die Mittel dazu verschaffte. Dank des Erwerbs von

Manufakturkapazitäten, der Partnerschaft mit aner-

kannten Werkstätten für Uhrenkomplikationen, der

Beteiligung an neuen Industriestrukturen und inter-

ner Investitionen zählt Chanel heute zu den Häusern,

die auf der Grundlage einer seltenen technischen und

künstlerischen Meisterschaft frischen Wind in die

Uhrmacherei bringen können. Davon zeugt auch die

neue Kapselkollektion Chanel Blush. Inspiriert von der

„Energie der Farben“, die von den Chanel-Make-ups aus-

geht, besteht diese Kollektion aus einer Reihe von Uhren,

die „die ganze kreative Kraft von Farben und außerge-

wöhnlichem Kunsthandwerk“ entfalten. Das Menü

dieser „Kapsel“: rosa Puder, rote Nuancen, Lidschatten,

zufällige Farbspritzer, alles aus Grand-Feu-Emaille,

Lackierung und Tampondruck auf dem Zifferblatt, luftige

Edelsteinfassungen, Miniaturmalerei, Goldschnitzerei…

„Diese Kollektion voller Überraschungen führt uns auf die

Wege der Pop Art und der Dripping Art“, erklärt Arnaud

Chastaingt.

Dieser Innovationsgeist kommt bei Chanel auch bei

seinem Klassiker Première zum Ausdruck. Das Haus

stellte auf dem Salon Watches and Wonders Geneva 2025

eine neue Première Galon vor. Die Borte ist eines der

emblematischsten Erkennungsmerkmale der Chanel-

Garderobe. Sie betont Konturen, schmückt Taschen

und Manschetten und strukturiert so die Silhouette der

Chanel-Kostüme. Zu diesem Anlass bietet das Haus drei

Versionen des Modells mit einem soliden Armreif in Form

einer gedrehten Borte mit oder ohne Steinbesatz an.

„Mit der Première brachten wir damals eine Damenuhr

mit allen Codes des Hauses auf den Markt: die Place

Vendôme, das Lederband, der N°5-Flakon…“, erklärt

Frédéric Grangié. Im Jubiläumsjahr der J12 bekräftigt

die Première von Chanel somit den ewigen Drang des

Hauses nach einer inspirierten und… freien Uhrmacherei.

■ Éric Dumatin

1. CHANEL J12 Bleu Tourbillon Diamant. Angetrieben vom Kali-

ber 5, einem mechanischen Handaufzugswerk aus der Manufak-

tur Chanel, das durch einen Saphirglasboden sichtbar ist, strahlt

die raffinierteste der J12 Bleu aus Keramik mit dem Glanz eines

exklusiven Diamanten, der auf dem Käfig ihres fliegenden Tour-

billons gefasst ist: ein Solitär von etwa 0,18 Karat mit 65 Facetten.

Während er sich dreht, wirft er sein Licht auf das blaue Zifferblatt,

das auf den neuen Keramikfarbton abgestimmt ist, und auf die

Lünette, die mit 34 blauen Saphiren im Baguette-Schliff mit ins-

gesamt etwa 4 Karat besetzt ist. Die J12 Bleu Tourbillon Diamant

mit einem Durchmesser von 38 mm ist auf 55 Exemplare limitiert.

2. CHANEL Première Galon. Mit dem Modell Première Galon

interpretiert die legendäre Première eines der charakteristischen

Elemente von Chanel neu: die Couture-Borte. Sie bildet ein star-

res Armband, das der Uhr einen neuen Tragekomfort verleiht. Zur

Markteinführung ist die Première Galon mit Quarzwerk in den

Maßen 19,7 x 15,2 mm in Gelbgold erhältlich und wird in drei Ver-

sionen angeboten, darunter zwei mit Diamanten: 52 Brillanten

für die Lünette und 80 für das Armband des vorgestellten Modells.

Ikone des 21.

Jahrhunderts

FRÉDÉRIC GRANGIÉ  |  PRÄSIDENT VON CHANEL HORLOGERIE & JOAILLERIE

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FOCUS

24

F O C U S

Audemars Piguet feiert 150 Jahre

Unabhängigkeit, Innovation und uhr-

macherische Exzellenz. Grund genug

für die Manufaktur aus Le Brassus,

Jubiläumskreationen zu präsentieren, die

ihrer außergewöhnlichen Saga gerecht

werden.

Von Éric Dumatin

Ein Besuch in Le Brassus, im Herzen des Vallée de

Joux, dem Inbegriff einer bukolischen und bezaubern-

den Schweiz, ermöglicht es auch, in die Uhrmacherkultur

einzutauchen, die den Ruf einer Branche geprägt hat,

die auf internationaler Ebene keinen Vergleich zu

scheuen braucht. Und wer von der Uhrenkultur in Le

Brassus spricht, denkt an die allgegenwärtige Präsenz

von Audemars Piguet, „der ältesten unabhängigen und

familiengeführten Manufaktur der Haute Horlogerie“, die

1875 in dem damals rund 1.500 Einwohner zählenden

Dorf gegründet wurde. Anlässlich des diesjährigen 150.

Geburtstags der von Jules-Louis Audemars und Edward-

Auguste Piguet gegründeten Manufaktur kann man nicht

umhin, sich für ihre außergewöhnliche Saga, insbeson-

dere deren vergangene zwei Jahrzehnte, zu begeistern.

AP City in Le Brassus

Will man eine Bestätigung für diesen gewaltigen

Aufschwung finden, reicht ein einfacher Blick auf das

Bauprogramm der Marke. Alles begann, könnte man

sagen, mit dem Musée Atelier, einem 2012 begonne-

nen Projekt, dessen Grundsteinlegung 2017 erfolgte

und das drei Jahre später der Öffentlichkeit zugäng-

lich gemacht wurde. Danach entstand das Hôtel

des Horlogers, ein weiteres Großprojekt, das an den

Firmensitz angrenzt und einen vorzüglichen Standort

für den Empfang bildet. Nach der für das Kundenerlebnis

so wichtigen Empfangsinfrastruktur ging man daran,

die Produktionsanlagen von Audemars Piguet einem

ebenso ehrgeizigen Programm zu unterziehen. „Jedes

Projekt entstand aus ganz bestimmten Gründen“, erklärt

Ilaria Resta, seit Januar 2024 CEO von Audemars Piguet.

„Das Museum wurde konzipiert, um den Menschen die

Marke näher zu bringen, während das Hotel ein Ort der

Gastfreundschaft ist, der allen offen steht. Was die jüngs-

ten Manufakturprojekte betrifft, so haben sie vor allem

das Ziel, unser Wachstum zu unterstützen, insbeson-

dere im Bereich der Komplikationsuhren, einer unse-

rer Prioritäten.“

Ende 2021 weihte Audemars Piguet die Manufacture

des Saignoles in Le Locle ein, in der die früher unter dem

Namen Renaud et Papi bekannten Werkstätten unter-

gebracht sind, eine Struktur, die sich den Mechanismen

komplizierter Uhren widmet, in den 1990er Jahren über-

nommen wurde und heute über 200 Mitarbeiter zählt.

2021 erwarb die Marke auch eine ehemalige pharma-

zeutische Produktionsstätte in Meyrin vor den Toren

Genfs, um dort nach Umbau und Erweiterung ihre

Genfer Aktivitäten in der Herstellung von Gehäusen

und Armbändern zusammenzufassen. Der Standort,

der ab Anfang 2026 mit rund 300 Mitarbeitern in Betrieb

gehen soll, wird auch den Pol Neue Technologien der

Manufaktur beherbergen. Hinzu kommt das immense

Projekt der Manufaktur in Le Brassus, die den Standards

von Minergie Eco© entspricht und in zwei Etappen

geplant ist. Die erste, die bis zum diesjährigen Jubiläum

abgeschlossen sein wird, bestand darin, ein Gebäude

in Form eines Kreissegments um die Manufacture des

Forges aus dem Jahr 2008 zu errichten. Die zweite Phase

wird sich auf ein Projekt konzentrieren, das die eigent-

liche Manufacture des Forges betrifft, um den aktuel-

len und zukünftigen Bedürfnissen der Marke gerecht

zu werden. Audemars Piguet hat weltweit etwa 3000

Mitarbeiter und weiß, wie man sich auf die Zukunft vor-

bereitet.

Ein exklusives Unversum

Die Fähigkeit zur Antizipation, die es der Marke

ermöglicht hat, nach und nach in den Club der presti-

geträchtigsten Manufakturen aufzusteigen, mit einem

Umsatz 2024 von über 2 Milliarden Schweizer Franken

laut dem Bericht von Morgan Stanley und LuxeConsult,

beschränkte sich jedoch nicht nur auf industrielle

Aspekte. Audemars Piguet bewies außergewöhnliche

Weitsicht bei der Schaffung eines ebenso originellen

wie exklusiven Umfelds, das der Entwicklung seiner

Uhrengeschäfte förderlich war. Zunächst sah man die

Marke an der Seite berühmter Sportler, insbesondere im

Tennis mit Serena Williams und vor allem im Golfsport

mit einer Gruppe von Champions um die Legende Sir

Nick Faldo. Aber auch wenn der Sport ein hervorragender

Träger von Emotionen bleibt, da er Werte wie Präzision,

Geduld und Zähigkeit verkörpert, die den Tugenden der

Uhrmacherei nahe stehen, wandte sich Audemars Piguet,

wieder einmal als Vorreiter, weiteren Horizonten zu.

Die Marke hat sich nämlich der Welt der Kunst

und der Musik angenähert, mit dem Postulat, dass

die Zeitmessung ohne ihre ästhetische und kreative

Dimension nichts wäre. „Audemars Piguet ist überzeugt,

dass Kreativität die Kultur nährt, Menschen verbindet

und unserem Leben einen Sinn verleiht“, erklärt das

Unternehmen. Seit 2012 hat es rund 20 Künstler bei ihrem

Vorhaben unterstützt, deren Werke unter anderem von

der Landschaft des Vallée de Joux inspiriert sind, und

fast 60 Ausstellungen orchestriert, insbesondere an der

Art Basel. Dasselbe gilt für den Musikbereich, wo unter

anderem eine Partnerschaft mit dem Montreux Jazz

Festival eingegangen wurde, und nicht zu vergessen die

Stiftungen von Audemars Piguet. Die Stiftungen sind seit

1992 in den Bereichen Umwelt, soziale Gerechtigkeit und

Bildung tätig und setzen sich „für eine nachhaltige Welt

ein, in der jeder Einzelne sein volles Potenzial in wider-

standsfähigen und selbstbestimmten Gemeinschaften

entfalten kann“. Und um die ganze Ernsthaftigkeit des

um diese Grundwerte herum aufgebauten Universums

deutlich zu machen, gibt es nichts Besseres, als beson-

dere Treffpunkte anzubieten: die AP Houses, von denen

das erste 2017 in Mailand eingeweiht wurde. Seitdem

haben sich diese „zweiten Zuhause“ für Liebhaber der

Marke in den wichtigsten Städten der Welt vervielfacht.

Im Mai 2025 zählte Audemars Piguet 23 AP Houses, dar-

unter kürzlich eröffnete in Singapur und Hongkong.

150 Jahre in Führung

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FOCUS

25

ILARIA RESTA  |  CEO AUDEMARS PIGUET

Ehre dem Kalender

Anlässlich seines 150-jährigen Jubiläums lädt

Audemars Piguet dazu ein, diese Umgebung zu entde-

cken. Ilaria Resta hatte das Umfeld kennengelernt, nach-

dem sie die letzten Jahre bei Firmenich in der Welt der

Parfums verbracht hatte. „Da ich in der Schweiz lebe,

kannte ich Audemars Piguet natürlich“, erklärt sie.

„Dennoch musste ich viel lernen und beobachten. Auf

meine Ankunft bei der Marke folgte ein langes und wohl-

tuendes Onboarding. Dadurch konnte ich die Wurzeln

des Unternehmens verstehen und seine Prioritäten für

die Zukunft festlegen. Was wir für diese anderthalb

Jahrhunderte in der Geschichte von Audemars Piguet

vorschlagen, entspricht dieser Vision vollkommen.

Innovation kann nur in vollkommener Übereinstimmung

mit der Geschichte der Marke verstanden werden.“

Für die Hauptdarsteller seiner Jubiläumskollektionen

hat Audemars Piguet beschlossen, eine der wichtigsten

Komplikationen seines Universums neu zu interpretie-

ren: den ewigen Kalender. Diese Komplikation, die auf

die Schuluhren der beiden Gründer der Marke zurück-

geht, wurde 1955 zum ersten Mal als Armbanduhr mit

Schaltjahranzeige angeboten. „Seit 1875 haben astrono-

mische Uhren die Welt von Audemars Piguet geprägt“,

sagt Ilaria Resta. „Um 150 Jahre Innovation und Know-

how zu feiern, haben unsere Uhrmacher und Ingenieure

einen neuen intuitiven ewigen Kalender geschaffen, der

den Benutzer in den Mittelpunkt stellt. Dazu haben sie

ein einzigartiges System erfunden, das es ermöglicht, alle

Korrekturen über die Krone vorzunehmen - ein bemer-

kenswerter technologischer Fortschritt, der fünf Jahre

Entwicklungszeit in Anspruch nahm und ein Überdenken

der gesamten Konzeption des Uhrwerks erforderte.“ Das

neue Kaliber 7138, das durch fünf Patente geschützt ist,

wird gleichzeitig in einem Modell Code 11.59 by Audemars

Piguet in Weissgold und in zwei Royal Oak-Modellen in

Stahl und Sand Gold eingeführt. Diese drei Uhren, die in

limitierten Serien von 150 Stück aufgelegt werden, werden

noch durch eine Royal Oak Quantième Perpétuel Squelette

„150e Anniversaire“ aus Titan ergänzt, die letzte Uhr, die

mit dem legendären Kaliber 5135 ausgestattet sein wird.

Anspielung in Blau

Im Register der Komplikationen präsentiert

Audemars Piguet zur Feier des Tages auch fünf Code

11.59 by Audemars Piguet Grande Sonnerie Carillon

Supersonnerie-Uhren mit außergewöhnlicher akusti-

scher Performance, die von Ausführungen in schwarzer

Keramik über Platin bis hin zu Weissgold, Rotgold und

Sand Gold reichen. Zwei von ihnen haben ein Zifferblatt

aus irisierendem Opal, während die drei anderen die

ganze Komplexität des Kalibers 2956 durch ein Zifferblatt

aus Saphirglas offenbaren. Weitere „Retro-Neuheiten“

zur Feier der vergangenen anderthalb Jahrhunderte

sind eine Royal Oak Double Balancier Squelette und

zwei Royal Oak Offshore Chronographen in einer neuen

Keramikfarbe, die vom ikonischen „Nachtblau, Wolke 50“

inspiriert ist. Dieses tiefe Blau, das 1972 vom legendären

Designer Gérald Genta für das Zifferblatt der allerers-

ten Royal Oak entworfen wurde, fand seine Inspiration

im Nachthimmel über dem Vallée de Joux. Es ist heute,

nach einem mehrjährigen Entwicklungsprozess, um

die Homogenität des Farbtons auf allen Elementen des

Gehäuses und seine Reproduzierbarkeit zu gewährleis-

ten, in diesen neuen Keramikmodellen zu finden.

Wie man sich denken kann, ist das Jahr 2025

für Audemars Piguet eine Gelegenheit, die ganze

Bandbreite seiner Kompetenzen und seine einzigartige

Wahrnehmung der vergehenden Zeit unter Beweis zu

stellen. „Von Metallen zu Meisterwerken, von Landwirten

zu Uhrmachern, vom Tal zum internationalen Markt, von

der Tradition zur Innovation ... was für eine außerge-

wöhnliche Reise diese 150 Jahre in Le Brassus waren“. Mit

diesen Worten lädt die Marke alle Liebhaber ein, sämt-

liche Facetten ihrer unvergleichlichen Geschichte zu

entdecken, nicht nur auf ihrer eigenen Website „House

of Wonders“, sondern auch bei einem Eintauchen in die

virtuelle Realität, die im Dreamscape-Zentrum in Genf

erlebt werden kann.

„Um die Regeln zu brechen, muss man sie erst einmal

beherrschen“, heißt der Slogan des Unternehmens. Sein

Vorwärtsdrang entspricht diesem Grundsatz, der besagt,

dass eine Uhrenmanufaktur ohne Know-how nichts ist.

Sie ist aber auch nichts ohne kreative Vorstellungskraft.

Das beweist ihre 150-jährige Geschichte. ■

1. AUDEMARS PIGUET Royal Oak Quantième Perpétuel Sque-

lette « 150e anniversaire ». Anlässlich des 150-jährigen Jubi-

läums von Audemars Piguet feiert das Automatikwerk, das seit

rund zehn Jahren die ewigen Kalender des Hauses antreibt, seinen

letzten Auftritt. Die Ehre gebührt der Skelettversion, dem Kaliber

5135, das seine Komplexität durch ein Vintage-Saphirzifferblatt

offenbart, das von einer im Musée Atelier du Brassus ausgestellten

Taschenuhr inspiriert ist. Es präsentiert sich in einem Gehäuse

mit 41 mm Durchmesser aus Titan und BMG, einem sehr wider-

standsfähigen metallischem Glas, das Audemars Piguet durch

die gemeinsame Entwicklung einer edlen Version mit mehr als

50% Palladium-Anteil für sich gewonnen hat. Diese Edition mit

Titanarmband ist auf 150 Exemplare limitiert.

2. AUDEMARS PIGUET Code 11.59 by Audemars Piguet Quan-

tième Perpétuel Automatique. Das neue Automatikwerk mit

ewigem Kalender von Audemars Piguet, das Kaliber 7138, zeich-

net sich vor allem durch ein Korrektursystem aus, das vollständig

über die Krone bedient wird und somit den Einsatz verschiedener

Korrektoren am Gehäuse überflüssig macht. Im Jahr 2025 wird

es in drei Uhren mit einem Durchmesser von 41 mm präsentiert,

zwei Royal Oak-Modellen und der hier vorgestellten Code 11.59:

Gehäuse aus Weißgold, blaues fumé-Zifferblatt mit der charak-

teristischen Prägung der Kollektion, das in Zusammenarbeit mit

dem Schweizer Guillocheur Yann von Kaenel entworfen wurde,

und blaues Armband aus strukturiertem Kautschuk mit Kalbs-

lederfutter.

3. AUDEMARS PIGUET Royal Oak Offshore Chronographe Auto-

matique. In diesem Jubiläumsjahr erhält die Keramik die Farbe

„Bleu Nuit, Nuage 50” des Zifferblatts der ersten Royal Oak aus

dem Jahr 1972 und ziert drei Neuheiten, darunter einen Royal Oak

Offshore Chronographen mit Automatikwerk und 42 mm Durch-

messer. Die Uhr setzt auf Monochromie mit einem Zifferblatt in

Mega Tapisserie, Chronographenzählern und einem Höhenring in

der Farbe „Bleu Nuit, Nuage 50”, passend zum Gehäuse und zum

Armband aus Keramik – einem neuen Armband mit unsichtbaren

Stiften. Der Chronograph wird vom Kaliber 4404 mit Flyback-Funk-

tion angetrieben, das durch einen Saphirglasboden sichtbar ist.

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FOCUS

26

F O C U S

Auf der Messe Watches and Wonders

Geneva 2025 würdigte Van Cleef & Arpels

Paris, die Stadt, in der das Unternehmen

gegründet wurde und die eine unerschöpf-

liche Quelle poetischer Inspiration dar-

stellt.

Den Stand von Van Cleef & Arpels auf der Messe

Watches and Wonders zu besuchen, ist wie eine

Rückkehr in die Kindheit. Die Faszination ergreift den

Besucher vom ersten Moment an, denn die Welt des

Juweliers drückt die Magie von Märchen ebenso aus

wie die Geheimnisse des Kosmos und die Pracht der

Natur in einem ebenso einzigartigen wie originellen

Ansatz der Uhrmacherkunst. Die Ausgabe 2025 bildete

da keine Ausnahme, mit einer besonderen Widmung an

die Stadt der Lichter, die es Van Cleef & Arpels ermög-

lichte, «Die poetische Zeit unter dem Himmel von Paris»

zum Ausdruck zu bringen. «Dieser Salon ist für uns

immer eine Gelegenheit, Geschichten zu erzählen und

unsere Complications Poétiques, wie beispielsweise die

Kollektion Pont des Amoureux, zu würdigen», erklärt

Catherine Rénier, seit September 2024 CEO des Hauses,

nachdem sie zuvor sechs Jahre lang Jaeger-LeCoultre

geleitet hatte. «Diese Kreationen, die im Laufe der Jahre

zu einem Markenzeichen von Van Cleef & Arpels gewor-

den sind, stehen für das mechanische Know-how und die

Verbundenheit des Hauses mit den Kunsthandwerken

und bringen gleichzeitig eine seiner grundlegenden

Inspirationsquellen zum Ausdruck: die Liebe.»

Ohne in die Geschichte von Van Cleef & Arpels

abzuschweifen, sei angemerkt, dass die Ursprünge des

Hauses auf die Hochzeit von Alfred Van Cleef und Estelle

Arpels im Jahr 1895 zurückgehen. Beide stammten aus

Familien von Juwelieren und gründeten 1906 ihr Haus

für Haute Joaillerie und Uhrmacherkunst an der Place

Vendôme in Paris. Seitdem ist die Liebe eine ständige

Inspirationsquelle für Van Cleef & Arpels und passt per-

fekt zu der positiven Lebenseinstellung, die das Haus

mit seinen Kreationen vermitteln möchte. Unter die-

sen Kreationen nimmt die Linie Pont des Amoureux

einen besonderen Platz ein. Dank eines bi-retrograden

Uhrwerks, das die Stunden und Minuten anzeigt, nähern

sich die Liebenden einander, um sich um 12 Uhr mittags

und um Mitternacht einen Kuss zu geben, bevor sie sich

wieder trennen, und weiter die Uhrzeit anzeigen.

Seit ihrer Markteinführung im Jahr 2010 hat diese mitt-

lerweile legendäre Uhr mehrere Weiterentwicklungen

erfahren, darunter die Hinzufügung eines mechani-

schen Moduls, mit dem die Kussszene auf Wunsch für

die Dauer von zwölf Sekunden wiederholt werden kann.

Im Namen der Liebe

In diesem Jahr wird die Kollektion um vier neue

Varianten erweitert, die das Paar inmitten von

Landschaften zeigen, die verschiedene Momente des

Tages evozieren. Die Zifferblätter mit einer aus Gold

geformten Brücke sind aus Grisaille-Emaille gefertigt,

eine Seltenheit, während die Rückseite des Gehäuses

mit Emaille-Tampondruck auf Saphirglas und Gravuren

in Gold verziert ist. Noch nicht zufrieden mit diesen

Kreationen, fügt Van Cleef & Arpels seiner Kollektion

mit der Uhr Lady Arpels Bal des Amoureux Automate

ein neues Kapitel hinzu, welches das Wiedersehen des

jungen Paares vor der Kulisse eines festlich beleuch-

teten Bistros inszeniert. Um 12 Uhr mittags und um

Mitternacht nähern sich die Figuren einander und tau-

schen dank eines Automatenmechanismus einen Kuss

aus, eine Szene, die auf Wunsch wiederholt werden

kann. Die Stunden und Minuten werden durch zwei

Sterne angezeigt, die von einem bi-retrograden System

angetrieben werden. «Diese Uhr ist die Quintessenz der

Uhrmacherkunst von Van Cleef & Arpels», kommen-

tiert Catherine Rénier. «Wie bei allen Liebesgeschichten

braucht es Geduld, in diesem Fall vier Jahre für die

Entwicklung des Kalibers und des Moduls, die vollständig

intern hergestellt wurden. Auf dem Zifferblatt mit fünf

Niveaus und einer bemerkenswerten Emaille-Arbeit fin-

det sich der ganze Reichtum der Kunsthandwerke wie-

der. Für das Haus ist es unerlässlich, dieses Wissen zu

beherrschen und vor allem weiterzugeben.»

Es ist jedoch unmöglich, den Stand von Van Cleef &

Arpels zu verlassen, ohne seine «Objets Extraordinaires»

(außergewöhnlichen Objekte) bewundert zu haben,

hochkomplexe Uhrenautomaten, die insbesondere

in Zusammenarbeit mit dem genialen Bildhauer und

Automatenbauer François Junod entwickelt wurden.

«Diese ‚Objekte‘ ermöglichen es uns, unsere Geschichten

auf eine andere Art und Weise, aus einem anderen

Blickwinkel und auf einzigartige Weise zum Ausdruck

zu bringen», erklärt Catherine Rénier. Mit Naissance

de l’Amour, das Cupido darstellt, der aus einem Korb

voller Federn auftaucht, und mit dem imposanten

Planetariums-Automaten, der die Bewegung der Planeten

des Sonnensystems entsprechend ihrer tatsächlichen

Rotationszeit darstellt, macht Van Cleef & Arpels diese

Stücke zum «Schauplatz eines Dialogs zwischen mecha-

nischer Kunst, Haute Joaillerie und Kunsthandwerk».

Eine Szenografie, die die unvergleichliche, zauberhafte

Welt des Hauses wunderbar zum Ausdruck bringt. ■

Éric Dumatin

1. VAN CLEEF & ARPELS Lady Arpels Bal des Amoureux Auto-

mate. Nachdem sie die Brücke verlassen haben, die sie berühmt

gemacht hat, treffen sich die Liebenden von Van Cleef & Arpels

zum Tanz vor einer Guinguette, einem typischen Café der Pariser

Vororte des 19. Jahrhunderts. Während die Stunden und Minuten

durch retrograd wandernde Sterne angezeigt werden, beginnen

die Liebenden dank eines Automatenmechanismus um 12 Uhr

mittags, um Mitternacht und auf Wunsch jederzeit zu tanzen. Sie

bewegen sich in einem mehrstufigen Dekor aus Gold und Emaille,

Grisaille und gefärbter Grisaille, im Herzen eines mit Diamanten

besetzten Gehäuses aus Weißgold. Automatikwerk mit doppelt ret-

rogradem Mechanismus, Automat und Animation auf Knopfdruck.

2. VAN CLEEF & ARPELS Lady Arpels Pont des Amoureux Aube.

Dieses Jahr evoziert die erste der poetischen Komplikationen von

Van Cleef & Arpels mit vier Varianten verschiedene Momente des

Tages: Morgendämmerung, Vormittag, Abend und Mondschein.

Die retrograden Zeiger in Form zweier Liebenden bewegen sich

auf Zifferblättern aus Grisaille-Emaille, während die komplexen

Metallarmbänder mit Edelsteinen, Diamanten und einem Farb-

verlauf aus hellrosa Saphiren verziert sind, wie bei der hier vor-

gestellten Lady Arpels Pont des Amoureux Aube aus Roségold.

Automatikwerk mit doppelt retrogradem Mechanismus und Ani-

mation auf Knopfdruck.

Poetische Zeit

CATHERINE RÉNIER  |  CEO VAN CLEEF & ARPELS

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FOCUS

28

F O C U S

KARL-FRIEDRICH SCHEUFELE & JACKY ICKX

Eine Leidenschaft

Für Chopard ist das legendäre Rennen der

1000 Miglia mehr als nur ein Abenteuer,

es ist eine unzertrennliche Verbindung

zwischen Mensch und Maschine. Auf der

Straße wie am Handgelenk.

Uhrensponsorings sind wie Liebesbeziehungen: Einige

von ihnen haben das Privileg einer langen Lebensdauer.

Genau das ist der Fall bei der Verbindung zwischen dem

Haus Chopard und der Rallye 1000 Miglia, der längs-

ten Partnerschaft zwischen einem Uhrenhersteller und

einer Motorsportveranstaltung. Diese Zusammenarbeit

begann 1988, als Chopard offizieller Zeitnehmer des

Rennens wurde, und ist auch 37 Jahre später noch ein

Paradebeispiel für eine perfekt gelungene Symbiose.

Ein Beweis dafür ist, dass Karl-Friedrich Scheufele,

Co-Präsident von Chopard, ein Jahr nach Beginn dieses

Sponsorings selbst am Steuer teilnahm. Eine Teilnahme,

die er seitdem nie versäumt hat und die Grundlage für

seine Begegnung mit Jacky Ickx war. „Wir sind die-

ser Partnerschaft tatsächlich sehr treu“, kommentiert

Karl-Friedrich Scheufele. „Die Verbindung zwischen

Uhrmacherkunst und Automobilbau beruht auf dersel-

ben Leidenschaft für Präzision und Zeitbeherrschung!“

Weitsichtige Alchemie

Was Karl-Friedrich Scheufele nicht sagt, und was

seine Augen bei der Erwähnung des berühmten Rennens

zum Leuchten bringt, ist, dass dieser Wettbewerb einen

besonderen Platz in der Welt des Motorsports einnimmt.

Tausende von Kilometern auf alten italienischen Straßen

zwischen Brescia und Rom, mit Fans, die sich, wie bei

der Tour de France, entlang der Strecke versammeln; ein

Langstreckenrennen, bei dem Geselligkeit und sportli-

che Höchstleistungen gleichermaßen im Vordergrund

stehen; und vor allem eine Teilnahme, die ausschließlich

Fahrzeugen vorbehalten ist, die zwischen 1927 und 1957

an dem legendären Rennen teilnahmen, das damals-

aufgrund der zu hohen Zahl von Unfällen eingestellt

wurde. Dabei hatte man allerdings die Rechnung ohne

die Liebe der Italiener zu schönen Maschinen gemacht.

Und die Liebe von Karl-Friedrich Scheufele zu Oldtimern.

Zwischen den Verantwortlichen der 1977 wiederbeleb-

ten 1000 Miglia Storica und Chopard musste der Funke

überspringen. Gemeinsam wollten sie der „Corsa più

bella del mondo” wieder zu altem Glanz verhelfen, einem

Event, bei dem der Sportsgeist der Gentlemen-Driver

und die Schönheit der Oldtimer im Vordergrund stehen.

Diese Alchemie ließ die Marke Chopard selbstver-

ständlich nicht kalt. Präzision und Eleganz – in die-

sem Sinne brachte das Haus seine erste Mille Miglia-

Uhr in einer limitierten Auflage auf den Markt, die den

rund 400 Fahrern vorbehalten war, die am Start des

Rennens standen. Ein klassisches rundes Gehäuse, eine

breite Lünette, eine Tachymeterskala zur Messung der

Durchschnittsgeschwindigkeit, ein sportlicher, aber

eleganter Stil und eine hervorragende Ablesbarkeit

der Chronographenfunktion, ohne den Blick von der

Straße abzuwenden. Auf den ersten Blick erinnerte die

Mille Miglia von Chopard an das Armaturenbrett eines

Oldtimers, mit dem unverwechselbaren roten Pfeil-Logo

der 1000 Miglia als Signatur. Auf diese erste Version des

Sportchronographen von Chopard folgten unweigerlich

35 weitere Modelle, also fast eines pro Jahr. Von Anfang

an, im Jahr 1988, bot Chopard neben den „Competitor”-

Modellen für die beteiligten Fahrer auch Modelle für

den Verkauf an.

Gute Fahrt!

Die Kollektion hat in den letzten vierzig Jahren

bedeutende Veränderungen erfahren. Dazu gehört

unter anderem der systematische Einsatz von mecha-

nischen Uhrwerken mit Automatikaufzug seit den 1990er

Jahren, darunter auch ein Schleppzeiger-Chronograph.

Ein weiteres Merkmal, das seit dem Jahr 2000 für die

gesamte Kollektion von wesentlicher Bedeutung ist, ist

die systematische Zertifizierung aller Uhrwerke durch

die Offizielle Schweizerische Chronometerprüfstelle.

Diese Garantie für Zuverlässigkeit gilt für die gesamte

Kollektion, die seit 2015 stets in zwei Varianten erhält-

lich ist. Die erste Linie, zu der die Mille Miglia Classic

Chronograph gehört, hat einen kompromisslosen

Vintage-Look und ist von den ältesten Rennwagen ins-

piriert, die zwischen 1927 und 1940 an dem Rennen teil-

nahmen. Die sweite mit dem Namen GTS präsentiert

sich sportlicher und entspricht den Codes der Autos,

die zwischen 1940 und 1957 auf italienischen Straßen

unterwegs waren.

„Ein Auto ist, genauso wie eine Uhr, ein Wunderwerk

der Technik“, fasst das Haus zusammen. „Alle Liebhaber

von Uhren und Autos wissen das. Und Chopard weiß es

noch besser!“ Auf der Grundlage dieser Wahrheit haben

das Rennen der 1000 Miglia und die nach ihm benann-

ten Zeitmesser noch eine lange gemeinsame Reise vor

sich. ■ Éric Dumatin

1. CHOPARD Mille Miglia GTS Power Control – 2025 Race Edi-

tion. Chopard feiert das 10-jährige Jubiläum der Linie GTS (Grand

Turismo Sport) mit einer Uhr aus Lucent Steel™ mit einem Durch-

messer von 43 mm. Auf einem trendigen lachsfarbenen Zifferblatt

verfügt sie über eine Gangreserveanzeige, ein Datumsfenster auf

derselben Höhe wie der 1000 Miglia-Pfeil und, als Neuheit, eine

kleine Sekunde. Die Ablesbarkeit im Dunkeln wird durch Zei-

ger und Indizes mit schwarzer Super-LumiNova-Beschichtung

gewährleistet. Diese auf 250 Exemplare limitierte Edition wird

vom hauseigenen, COSC-zertifizierten Automatikwerk 01-02-M

angetrieben und präsentiert sich mit einem perforierten Kalbs-

lederarmband mit Kautschukfutter.

2. CHOPARD Mille Miglia Classic Chronograph Tribute to Sir

Stirling Moss. Der Mille Miglia Classic Chronograph des Jahres

ist eine Hommage an Sir Stirling Moss, der 1955 einen legendären

Sieg errang: Zusammen mit seinem Beifahrer Denis Jenkinson legte

er die Strecke in 10 Stunden, 7 Minuten und 48 Sekunden zurück,

was einer beeindruckenden Durchschnittsgeschwindigkeit von

157,65 km/h entspricht – eine bis heute unübertroffene Rekord-

zeit. Dieser Chronograph aus Lucent Steel™ mit einem Durch-

messer von 40,5 mm wird von einem COSC-zertifizierten Auto-

matikwerk auf Basis des Kalibers ETA A322-11 angetrieben. Diese

Edition mit perforiertem Kalbslederarmband ist zum 70. Jahres-

tag der Leistung von Sir Stirling Moss auf 70 Exemplare limitiert.

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