Germany Edition 2025 – Frankfurter Allgemeinen Zeitung

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F O C U S

Mythos!

Jaeger-LeCoultre feiert dieses Jahr seine

ikonische Reverso. Ein Modell, das dem

Unternehmen ermöglicht, seine Kunst in

allen Bereichen der Haute Horlogerie aus-

zudrücken.

Es braucht kein Jubiläum, um die Exzellenz der

Uhrmacherkunst zu bekräftigen. In diesem Jahr ent-

schied sich Jaeger-LeCoultre für eine Feier, für welche die

Marke ihren Stand auf der Watches and Wonders Geneva

2025 ganz der emblematischen Reverso widmete. Diese

Uhr aus dem Jahr 1931, die speziell für Polospieler entwi-

ckelt wurde, hat eine außergewöhnliche Karriere erlebt,

die sie ihrem zeitlosen Art-déco-Stil und ihrem genialen

Wendegehäuse, das „sich drehen lässt, indem es in seiner

Halterung gleitet“, zu verdanken hat. Getragen von den

außergewöhnlichen Fähigkeiten einer der innovativsten

Manufakturen und dem kreativen Genie ihrer „Métiers

rares“ hat sich die Reverso im Laufe der Jahrzehnte als

Archetyp der erfinderischen und technischen Uhr eta-

bliert, ohne dabei auch nur einen Hauch ihrer natürli-

chen Klasse einzubüßen.

Eine Uhr der vielen Facetten

„Diese Feier zugunsten der Reverso gibt uns die

Gelegenheit, Geschichten zu erzählen“, erklärte

Jérôme Lambert auf dem letzten Uhrensalon Watches

and Wonders Geneva 2025. Jérôme Lambert, der nach

sechs Jahren an der Spitze der Richemont-Gruppe, zu

der das Haus gehört, 2024 als CEO zurückkehrte, ist

ein Mann mit ansteckend guter Laune. Er fuhr fort:

„Es ist eine außergewöhnliche Erfahrung, erneut die

Chance zu haben, ein Haus zu leiten, das vor fast zwei

Jahrhunderten, genauer gesagt vor 192 Jahren, gegründet

wurde. Zumal diese enorme Langlebigkeit durch eine

seltene Kreativität aufrechterhalten wurde.“ Als eine

der ersten Uhrenmanufakturen überhaupt hat Jaeger-

LeCoultre mehr als 1200 eigene Kaliber entwickelt und

rund 400 Patente angemeldet. Diese Kreativität kommt

vor allem in der Reverso zum Ausdruck, „der Uhrenlinie,

die in unseren Kollektionen am intensivsten weiterent-

wickelt wurde“, so Jérôme Lambert, „und die über eine

echte Relevanz auf den Märkten verfügt“.

Mit dieser Aura ist die Reverso eindeutig Trägerin der

wichtigsten Botschaften von Jaeger-LeCoultre für die

kommenden Monate. Diese Botschaften zeigen die vie-

len Facetten einer chamäleonartigen Uhr, deren Charme

unter allen Umständen wirkt. „Die Reverso kann die

Geschichte der großen uhrmacherischen Komplikationen

erzählen, wie zum Beispiel das aktuelle Modell mit

Minutenrepetition“, erklärte Jérôme Lambert. Sie ist

auch in der Lage, die Magie des Kunsthandwerks zu illus-

trieren, wie die emaillierten „Shahnameh“-Exemplare,

die von persischen Miniaturen aus dem 16. Jahrhundert

inspiriert wurden. Die Tribute Monoface Small Seconds

mit ihrem neuen Armband aus Milanaise-Geflecht ver-

körpert die Eleganz des Art-Deco-Stils. Jede Reverso

erforscht mit ihren eigenen Merkmalen die eine oder

andere, wenn nicht sogar mehrere Dimensionen der

Haute Horlogerie, dank des Know-hows einer jahrhun-

dertealten Manufaktur.

180 Berufe am Werk

Die Reverso Tribute Minutenrepetition, die in einer

auf 30 Exemplare limitierten Serie angeboten wird, ver-

deutlicht die Bedeutung der Worte von Jérôme Lambert.

Zunächst einmal trägt sie die ganze Legitimität des

Hauses auf dem Gebiet der Schlagwerkuhren in sich:

„Die erste Kreation dieser Art entstand 1870, gefolgt von

hundert weiteren Meisterwerken desselben Typs, und

das sogar noch vor dem Jahr 1900“, berichtet Jaeger-

LeCoultre. Für diesen Anlass haben die Uhrmacher des

Hauses sogar ein neues Uhrwerk, das Kaliber 953, entwi-

ckelt, das sieben bestehende Patente beinhaltet, darunter

Schlüsselinnovationen, die die Qualität des Klangs ver-

bessern: insbesondere die Trebuchet-Hämmer, ebenso

wie die Klangfedern aus Kristall und die Unterdrückung

der Pausen zwischen den Schlägen. In ästhetischer

Hinsicht zeichnet sich dieser Zeitmesser durch eine

emaillierte Vorderseite mit einem wunderschönen

handguillochierten Gerstenkornmuster aus, während

die Rückseite vollständig skelettiert und mit von Hand

anglierten Brücken sowie abwechselnd gebürsteten und

gekörnten Oberflächen verziert ist.

„Als Konzentrat der 180 Berufe, die in der Manufaktur

unter einem Dach vereint sind, feiert dieses neue Modell

die Vielseitigkeit und ewige Modernität der Reverso“,

fasst Jaeger-LeCoultre zusammen, „aber auch ihre zen-

trale Rolle im Streben des Hauses nach uhrmacheri-

scher Innovation, sowohl auf mechanischer als auch auf

ästhetischer Ebene.“ Was die Ästhetik betrifft, so ist es

unmöglich, nicht auf den ganzen Charme der von Jérôme

Lambert erwähnten Reverso Tribute Monoface Small

Seconds hinzuweisen. Mit ihrem Milanaise-Armband,

dem Rotgoldgehäuse und dem gekörnten Zifferblatt,

das farblich auf das Gehäuse abgestimmt ist, strahlt

sie „einen glamourösen Vintage-Stil aus, der mit einer

selbstbewussten Modernität kombiniert ist“. Alles, was

man von einer Uhr verlangen kann, die mehr als 90 Jahre

nach ihrem ersten Ticken am Uhrenhimmel steht. ■

Éric Dumatin

1. JAEGER-LECOULTRE Reverso Tribute Minute Repeater. Als

Nachfolgerin der 1994 vorgestellten Reverso Minute Repeater, ist

diese 51,1 x 31 mm große Kreation mit dem neuen Handaufzugs-

kaliber 953 ausgestattet, das von den neuesten Innovationen des

Hauses profitiert und – bemerkenswert für eine so energieinten-

sive Komplikation – über eine Gangreserve von 48 Stunden ver-

fügt. Während die Rückseite (auf dem Foto) ein nach allen Regeln

der Kunst gefertigtes Uhrwerk offenbart, ziert die Vorderseite ein

guillochiertes Zifferblatt mit Gerstenkornmuster unter Grand-

Feu-Emaille in der neuen Farbe Teichblau. Limitierte Auflage

von 30 Exemplaren.

2. JAEGER-LECOULTRE Reverso Tribute Monoface Small

Seconds. Diese elegante Reverso mit den Maßen 45,6 x 27,4 mm,

deren Gehäuse und Armband vollständig aus Roségold gefertigt

sind, zeigt die Uhrzeit auf einem farblich passenden, gekörnten

Zifferblatt an, das vom Handaufzugskaliber 822 angetrieben wird.

Für die Herstellung des Milanaise-Armbands werden 16 Meter

Golddraht benötigt, der nach einer im 13. Jahrhundert in Mai-

land (daher der Name) entstandenen Technik gefertigt wird. Der

blanke Gehäuseboden kann mit einer Gravur oder Lackierung

personalisiert werden.

JÉRÔME LAMBERT  |  CEO JAEGER-LECOULTRE