Germany Edition 2025 – Frankfurter Allgemeinen Zeitung

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FOCUS

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F O C U S

Auf der Messe Watches and Wonders

Geneva 2025 würdigte Van Cleef & Arpels

Paris, die Stadt, in der das Unternehmen

gegründet wurde und die eine unerschöpf-

liche Quelle poetischer Inspiration dar-

stellt.

Den Stand von Van Cleef & Arpels auf der Messe

Watches and Wonders zu besuchen, ist wie eine

Rückkehr in die Kindheit. Die Faszination ergreift den

Besucher vom ersten Moment an, denn die Welt des

Juweliers drückt die Magie von Märchen ebenso aus

wie die Geheimnisse des Kosmos und die Pracht der

Natur in einem ebenso einzigartigen wie originellen

Ansatz der Uhrmacherkunst. Die Ausgabe 2025 bildete

da keine Ausnahme, mit einer besonderen Widmung an

die Stadt der Lichter, die es Van Cleef & Arpels ermög-

lichte, «Die poetische Zeit unter dem Himmel von Paris»

zum Ausdruck zu bringen. «Dieser Salon ist für uns

immer eine Gelegenheit, Geschichten zu erzählen und

unsere Complications Poétiques, wie beispielsweise die

Kollektion Pont des Amoureux, zu würdigen», erklärt

Catherine Rénier, seit September 2024 CEO des Hauses,

nachdem sie zuvor sechs Jahre lang Jaeger-LeCoultre

geleitet hatte. «Diese Kreationen, die im Laufe der Jahre

zu einem Markenzeichen von Van Cleef & Arpels gewor-

den sind, stehen für das mechanische Know-how und die

Verbundenheit des Hauses mit den Kunsthandwerken

und bringen gleichzeitig eine seiner grundlegenden

Inspirationsquellen zum Ausdruck: die Liebe.»

Ohne in die Geschichte von Van Cleef & Arpels

abzuschweifen, sei angemerkt, dass die Ursprünge des

Hauses auf die Hochzeit von Alfred Van Cleef und Estelle

Arpels im Jahr 1895 zurückgehen. Beide stammten aus

Familien von Juwelieren und gründeten 1906 ihr Haus

für Haute Joaillerie und Uhrmacherkunst an der Place

Vendôme in Paris. Seitdem ist die Liebe eine ständige

Inspirationsquelle für Van Cleef & Arpels und passt per-

fekt zu der positiven Lebenseinstellung, die das Haus

mit seinen Kreationen vermitteln möchte. Unter die-

sen Kreationen nimmt die Linie Pont des Amoureux

einen besonderen Platz ein. Dank eines bi-retrograden

Uhrwerks, das die Stunden und Minuten anzeigt, nähern

sich die Liebenden einander, um sich um 12 Uhr mittags

und um Mitternacht einen Kuss zu geben, bevor sie sich

wieder trennen, und weiter die Uhrzeit anzeigen.

Seit ihrer Markteinführung im Jahr 2010 hat diese mitt-

lerweile legendäre Uhr mehrere Weiterentwicklungen

erfahren, darunter die Hinzufügung eines mechani-

schen Moduls, mit dem die Kussszene auf Wunsch für

die Dauer von zwölf Sekunden wiederholt werden kann.

Im Namen der Liebe

In diesem Jahr wird die Kollektion um vier neue

Varianten erweitert, die das Paar inmitten von

Landschaften zeigen, die verschiedene Momente des

Tages evozieren. Die Zifferblätter mit einer aus Gold

geformten Brücke sind aus Grisaille-Emaille gefertigt,

eine Seltenheit, während die Rückseite des Gehäuses

mit Emaille-Tampondruck auf Saphirglas und Gravuren

in Gold verziert ist. Noch nicht zufrieden mit diesen

Kreationen, fügt Van Cleef & Arpels seiner Kollektion

mit der Uhr Lady Arpels Bal des Amoureux Automate

ein neues Kapitel hinzu, welches das Wiedersehen des

jungen Paares vor der Kulisse eines festlich beleuch-

teten Bistros inszeniert. Um 12 Uhr mittags und um

Mitternacht nähern sich die Figuren einander und tau-

schen dank eines Automatenmechanismus einen Kuss

aus, eine Szene, die auf Wunsch wiederholt werden

kann. Die Stunden und Minuten werden durch zwei

Sterne angezeigt, die von einem bi-retrograden System

angetrieben werden. «Diese Uhr ist die Quintessenz der

Uhrmacherkunst von Van Cleef & Arpels», kommen-

tiert Catherine Rénier. «Wie bei allen Liebesgeschichten

braucht es Geduld, in diesem Fall vier Jahre für die

Entwicklung des Kalibers und des Moduls, die vollständig

intern hergestellt wurden. Auf dem Zifferblatt mit fünf

Niveaus und einer bemerkenswerten Emaille-Arbeit fin-

det sich der ganze Reichtum der Kunsthandwerke wie-

der. Für das Haus ist es unerlässlich, dieses Wissen zu

beherrschen und vor allem weiterzugeben.»

Es ist jedoch unmöglich, den Stand von Van Cleef &

Arpels zu verlassen, ohne seine «Objets Extraordinaires»

(außergewöhnlichen Objekte) bewundert zu haben,

hochkomplexe Uhrenautomaten, die insbesondere

in Zusammenarbeit mit dem genialen Bildhauer und

Automatenbauer François Junod entwickelt wurden.

«Diese ‚Objekte‘ ermöglichen es uns, unsere Geschichten

auf eine andere Art und Weise, aus einem anderen

Blickwinkel und auf einzigartige Weise zum Ausdruck

zu bringen», erklärt Catherine Rénier. Mit Naissance

de l’Amour, das Cupido darstellt, der aus einem Korb

voller Federn auftaucht, und mit dem imposanten

Planetariums-Automaten, der die Bewegung der Planeten

des Sonnensystems entsprechend ihrer tatsächlichen

Rotationszeit darstellt, macht Van Cleef & Arpels diese

Stücke zum «Schauplatz eines Dialogs zwischen mecha-

nischer Kunst, Haute Joaillerie und Kunsthandwerk».

Eine Szenografie, die die unvergleichliche, zauberhafte

Welt des Hauses wunderbar zum Ausdruck bringt. ■

Éric Dumatin

1. VAN CLEEF & ARPELS Lady Arpels Bal des Amoureux Auto-

mate. Nachdem sie die Brücke verlassen haben, die sie berühmt

gemacht hat, treffen sich die Liebenden von Van Cleef & Arpels

zum Tanz vor einer Guinguette, einem typischen Café der Pariser

Vororte des 19. Jahrhunderts. Während die Stunden und Minuten

durch retrograd wandernde Sterne angezeigt werden, beginnen

die Liebenden dank eines Automatenmechanismus um 12 Uhr

mittags, um Mitternacht und auf Wunsch jederzeit zu tanzen. Sie

bewegen sich in einem mehrstufigen Dekor aus Gold und Emaille,

Grisaille und gefärbter Grisaille, im Herzen eines mit Diamanten

besetzten Gehäuses aus Weißgold. Automatikwerk mit doppelt ret-

rogradem Mechanismus, Automat und Animation auf Knopfdruck.

2. VAN CLEEF & ARPELS Lady Arpels Pont des Amoureux Aube.

Dieses Jahr evoziert die erste der poetischen Komplikationen von

Van Cleef & Arpels mit vier Varianten verschiedene Momente des

Tages: Morgendämmerung, Vormittag, Abend und Mondschein.

Die retrograden Zeiger in Form zweier Liebenden bewegen sich

auf Zifferblättern aus Grisaille-Emaille, während die komplexen

Metallarmbänder mit Edelsteinen, Diamanten und einem Farb-

verlauf aus hellrosa Saphiren verziert sind, wie bei der hier vor-

gestellten Lady Arpels Pont des Amoureux Aube aus Roségold.

Automatikwerk mit doppelt retrogradem Mechanismus und Ani-

mation auf Knopfdruck.

Poetische Zeit

CATHERINE RÉNIER  |  CEO VAN CLEEF & ARPELS