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SPORT
Alle diese Marken gehören mit wenigen anderen
zu den repräsentativsten - in Bezug auf Image und
Kommunikation, Produkt und Kollektion, Trend und
Geschäft - für die äußerst enge Beziehung zwischen
der Uhrmacherei und dem Automobil. Abgesehen
von Fakten wie den oben genannten, ist es jedoch
interessant, die Verbindung zu sehen, die im Wesen
der beiden Welten selbst enthalten ist: in ihren
Grundsätzen und in der Verwendung einer gemein-
samen Sprache, in der über Mechanik, Leistung und
Design, Materialien und Ergonomie, Funktionalität
und symbolischen Wert, emotionale und/oder finan-
zielle Investitionen usw. gesprochen wird. Interessant
ist auch, dass nicht alle Uhrengattungen von die-
ser privilegierten Beziehung profitieren, sondern
vor allem die Chronographen: Sie eignen sich als
legitimste Botschafter, da sie die Entwicklung des
Autorennsports seit seinen Anfängen begleiten. Mit
einer Zusatzfunktion ausgestattet, messen sie, unab-
hängig von der Zeitanzeige, mithilfe eines speziellen
Zentralsekundenzeigers die Dauer eines Ereignisses,
häufig eines Sportereignisses. Sie zeichnen die kurzen
Zeiten auf speziellen Zählern auf, die in der Regel auf
30 Minuten und 12 Stunden begrenzt sind.
Heute, im Zeitalter der Elektronik, sind mecha-
nische Chronographen hauptsächlich für Liebhaber
gedacht, aber bis in die 1970er Jahre wurden sie auch
von Profis verwendet, was für eine Korrelation zwi-
schen der Entwicklung der automobilen Leistung (d.
h. der Geschwindigkeit) und der uhrmacherischen
Leistung (d. h. der Präzision) sorgte. Mithilfe inten-
siver Forschungen gelang es, die Sekunden weit über
die inzwischen überholten Zehntel hinaus aufzuteilen
und Hundertstel- und Tausendstelsekunden mecha-
nisch anzuzeigen. Und wenn die historischen und
technologischen Parallelen nicht ausreichen, um zu
zeigen, wie sehr sich Automobil- und Uhrenindustrie
ein Universum teilen, kann man sich einfach auf die
Optik beziehen: Ein Chronograph erinnert in der Regel
an das Armaturenbrett eines Autos (insbesondere
die Chrono4 von Eberhard & Co. mit ihren Zählern
in einer Reihe), und es ist schwierig, einen Mann am
Steuer eines schönen Autos zu treffen, der nicht eine
ebenso schöne Uhr am Handgelenk trägt, meist einen
Chronographen, die „mechanischste“ aller mecha-
nischen Uhren.
1. GRAND SEIKO Tokyo Lion Tentagraph SLGC009. Die sport-
liche Tokyo Lion mit einem Durchmesser von 43 mm präsen-
tiert sich in neuem Gewand: Mit einem Gehäuse aus Brilliant
Hard Titanium, einem von der Mähne eines Löwen inspirier-
ten Zifferblatt und einem farblich passenden Kautschukarm-
band beherbergt sie das Kaliber Tentagraph 9SC5, das auf der
Rückseite sichtbar ist.
2. H. MOSER & CIE. X ALPINE MOTORSPORTS Streamli-
ner Alpine Mechanics Edition. Diese Smartwatch mit einem
Durchmesser von 42,6 mm wurde anlässlich des Großen Prei-
ses von Spanien als Duo mit einem mechanischen Chronogra-
phen vorgestellt und wurde speziell für die besonderen Anfor-
derungen eines Formel-1-Teams entwickelt – eine Premiere.
Limitierte Auflage von 200 Exemplaren.
3. ALPINA Alpiner Extreme Automatic Titane. Die erste
Uhr von Alpina komplett aus Titan ist eine Alpiner Extreme
mit den Maßen 39 x 40,5 mm, wasserdicht bis 200 Meter und
mit einem Automatikwerk. Das charakteristische Zifferblatt
mit Dreiecken, die an Alpengipfel erinnern, ist in einem hellen
Grau gehalten, das harmonisch zum Titan passt.
4. RADO Captain Cook HTC Chronograph. Die Captain Cook
aus Hightech-Keramik mit einem Durchmesser von 43 mm ist
in zwei Chronographenversionen erhältlich, darunter eine
schwarze Ausführung mit roségoldenen Akzenten. Das Auto-
matikwerk R801 ist durch die Rückseite des bis 300 Meter was-
serdichten Gehäuses zu sehen.
BLANCPAIN Fifty Fathoms Automatique 42 MM
Diese Fifty Fathoms, eine Verwandte des Modells 70th Anni-
versary, hat ein Gehäuse aus poliertem Stahl, eine Lünette
mit gewölbtem Saphireinsatz, ein schwarzes Zifferblatt mit
Sonnenschliff sowie große arabische Ziffern und Leuchtin-
dexe… damit kann sie effektvoll und doch ganz zart mit dem
Licht spielen. Sie wird vom bewährten Kaliber 1315 angetrie-
ben und ist mit einem Stahlarmband oder einem Tropic-Kaut-
schukarmband erhältlich.
Meister der Tiefe
Im Jahr 2023 trug das Modell Fifty Fathoms mit
42 mm Durchmesser aus poliertem Stahl die stolze
Inschrift «70th Anniversary» und war in drei limi-
tierten Editionen zu je 70 Exemplaren erhältlich,
jede Edition für einen größeren Erdteil. In der aktu-
ellen Kollektion folgt eine neue Version in Stahl den
Ausführungen in Titan und Rotgold aus dem Jahr
2024. Die Neuheit ist stark an das Original von 1953
angelehnt, von dem sie das Gehäusematerial, den
Durchmesser und natürlich die Eigenschaften als
veritable Taucheruhr übernimmt, die als Vorbild für
alle Uhren dieser Gattung gilt.
Die Unterschiede machen sich hauptsächlich in
den Materialien und Techniken bemerkbar, die seit
der Neuauflage des Modells im Jahr 2003 verwen-
det werden. Die Fifty Fathoms des 21. Jahrhunderts
hat zwar ihren wohlbekannten Namen beibehal-
ten, ist aber nicht mehr nur bis „fifty fathoms“, also
bis 50 Faden oder 91,5 Meter, wasserdicht, sondern
bis 300 Meter. Die ursprüngliche Bakelitlünette, die
sich nur unter starkem Druck drehen ließ, wurde
durch eine einseitig drehbare Lünette aus kratzfes-
tem Saphirglas ersetzt. Was das selbstverständlich
automatische Uhrwerk aus dem Jahr 2007 betrifft,
so verfügt es über eine Spiralfeder aus Silizium. Die
Uhr kann so auf das Innengehäuse aus Weicheisen
verzichten, das früher verwendet wurde, um das
Uhrwerk vor Magnetfeldern zu schützen, und
bietet deshalb die Möglichkeit eines Bodens aus
Saphirglas, den Blancpain seit 2023 anbietet. All diese
Verbesserungen finden sich auch in der Fifty Fathoms
aus Stahl von 2025 wieder, mit einer besonders ver-
führerisch glänzenden Ästhetik. ■ MLB