Germany Edition 2025 – Frankfurter Allgemeinen Zeitung

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Alle diese Marken gehören mit wenigen anderen

zu den repräsentativsten - in Bezug auf Image und

Kommunikation, Produkt und Kollektion, Trend und

Geschäft - für die äußerst enge Beziehung zwischen

der Uhrmacherei und dem Automobil. Abgesehen

von Fakten wie den oben genannten, ist es jedoch

interessant, die Verbindung zu sehen, die im Wesen

der beiden Welten selbst enthalten ist: in ihren

Grundsätzen und in der Verwendung einer gemein-

samen Sprache, in der über Mechanik, Leistung und

Design, Materialien und Ergonomie, Funktionalität

und symbolischen Wert, emotionale und/oder finan-

zielle Investitionen usw. gesprochen wird. Interessant

ist auch, dass nicht alle Uhrengattungen von die-

ser privilegierten Beziehung profitieren, sondern

vor allem die Chronographen: Sie eignen sich als

legitimste Botschafter, da sie die Entwicklung des

Autorennsports seit seinen Anfängen begleiten. Mit

einer Zusatzfunktion ausgestattet, messen sie, unab-

hängig von der Zeitanzeige, mithilfe eines speziellen

Zentralsekundenzeigers die Dauer eines Ereignisses,

häufig eines Sportereignisses. Sie zeichnen die kurzen

Zeiten auf speziellen Zählern auf, die in der Regel auf

30 Minuten und 12 Stunden begrenzt sind.

Heute, im Zeitalter der Elektronik, sind mecha-

nische Chronographen hauptsächlich für Liebhaber

gedacht, aber bis in die 1970er Jahre wurden sie auch

von Profis verwendet, was für eine Korrelation zwi-

schen der Entwicklung der automobilen Leistung (d.

h. der Geschwindigkeit) und der uhrmacherischen

Leistung (d. h. der Präzision) sorgte. Mithilfe inten-

siver Forschungen gelang es, die Sekunden weit über

die inzwischen überholten Zehntel hinaus aufzuteilen

und Hundertstel- und Tausendstelsekunden mecha-

nisch anzuzeigen. Und wenn die historischen und

technologischen Parallelen nicht ausreichen, um zu

zeigen, wie sehr sich Automobil- und Uhrenindustrie

ein Universum teilen, kann man sich einfach auf die

Optik beziehen: Ein Chronograph erinnert in der Regel

an das Armaturenbrett eines Autos (insbesondere

die Chrono4 von Eberhard & Co. mit ihren Zählern

in einer Reihe), und es ist schwierig, einen Mann am

Steuer eines schönen Autos zu treffen, der nicht eine

ebenso schöne Uhr am Handgelenk trägt, meist einen

Chronographen, die „mechanischste“ aller mecha-

nischen Uhren.

1. GRAND SEIKO Tokyo Lion Tentagraph SLGC009. Die sport-

liche Tokyo Lion mit einem Durchmesser von 43 mm präsen-

tiert sich in neuem Gewand: Mit einem Gehäuse aus Brilliant

Hard Titanium, einem von der Mähne eines Löwen inspirier-

ten Zifferblatt und einem farblich passenden Kautschukarm-

band beherbergt sie das Kaliber Tentagraph 9SC5, das auf der

Rückseite sichtbar ist.

2. H. MOSER & CIE. X ALPINE MOTORSPORTS Streamli-

ner Alpine Mechanics Edition. Diese Smartwatch mit einem

Durchmesser von 42,6 mm wurde anlässlich des Großen Prei-

ses von Spanien als Duo mit einem mechanischen Chronogra-

phen vorgestellt und wurde speziell für die besonderen Anfor-

derungen eines Formel-1-Teams entwickelt – eine Premiere.

Limitierte Auflage von 200 Exemplaren.

3. ALPINA Alpiner Extreme Automatic Titane. Die erste

Uhr von Alpina komplett aus Titan ist eine Alpiner Extreme

mit den Maßen 39 x 40,5 mm, wasserdicht bis 200 Meter und

mit einem Automatikwerk. Das charakteristische Zifferblatt

mit Dreiecken, die an Alpengipfel erinnern, ist in einem hellen

Grau gehalten, das harmonisch zum Titan passt.

4. RADO Captain Cook HTC Chronograph. Die Captain Cook

aus Hightech-Keramik mit einem Durchmesser von 43 mm ist

in zwei Chronographenversionen erhältlich, darunter eine

schwarze Ausführung mit roségoldenen Akzenten. Das Auto-

matikwerk R801 ist durch die Rückseite des bis 300 Meter was-

serdichten Gehäuses zu sehen.

BLANCPAIN Fifty Fathoms Automatique 42 MM

Diese Fifty Fathoms, eine Verwandte des Modells 70th Anni-

versary, hat ein Gehäuse aus poliertem Stahl, eine Lünette

mit gewölbtem Saphireinsatz, ein schwarzes Zifferblatt mit

Sonnenschliff sowie große arabische Ziffern und Leuchtin-

dexe… damit kann sie effektvoll und doch ganz zart mit dem

Licht spielen. Sie wird vom bewährten Kaliber 1315 angetrie-

ben und ist mit einem Stahlarmband oder einem Tropic-Kaut-

schukarmband erhältlich.

Meister der Tiefe

Im Jahr 2023 trug das Modell Fifty Fathoms mit

42 mm Durchmesser aus poliertem Stahl die stolze

Inschrift «70th Anniversary» und war in drei limi-

tierten Editionen zu je 70 Exemplaren erhältlich,

jede Edition für einen größeren Erdteil. In der aktu-

ellen Kollektion folgt eine neue Version in Stahl den

Ausführungen in Titan und Rotgold aus dem Jahr

2024. Die Neuheit ist stark an das Original von 1953

angelehnt, von dem sie das Gehäusematerial, den

Durchmesser und natürlich die Eigenschaften als

veritable Taucheruhr übernimmt, die als Vorbild für

alle Uhren dieser Gattung gilt.

Die Unterschiede machen sich hauptsächlich in

den Materialien und Techniken bemerkbar, die seit

der Neuauflage des Modells im Jahr 2003 verwen-

det werden. Die Fifty Fathoms des 21. Jahrhunderts

hat zwar ihren wohlbekannten Namen beibehal-

ten, ist aber nicht mehr nur bis „fifty fathoms“, also

bis 50 Faden oder 91,5 Meter, wasserdicht, sondern

bis 300 Meter. Die ursprüngliche Bakelitlünette, die

sich nur unter starkem Druck drehen ließ, wurde

durch eine einseitig drehbare Lünette aus kratzfes-

tem Saphirglas ersetzt. Was das selbstverständlich

automatische Uhrwerk aus dem Jahr 2007 betrifft,

so verfügt es über eine Spiralfeder aus Silizium. Die

Uhr kann so auf das Innengehäuse aus Weicheisen

verzichten, das früher verwendet wurde, um das

Uhrwerk vor Magnetfeldern zu schützen, und

bietet deshalb die Möglichkeit eines Bodens aus

Saphirglas, den Blancpain seit 2023 anbietet. All diese

Verbesserungen finden sich auch in der Fifty Fathoms

aus Stahl von 2025 wieder, mit einer besonders ver-

führerisch glänzenden Ästhetik. ■ MLB