Germany Edition 2025 – Frankfurter Allgemeinen Zeitung

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WATCH YOUR TIME  |

DAME

Komplikationen

Während die Mondphasenfunktion bei Damen-

uhren als Einstieg zur Welt der Komplikationen

gilt, ist sie nicht die einzige, die immer mehr an

Boden gewinnt. Seit der ersten hauseigenen Uhr mit

Schlagwerk vom Beginn des 20. Jahrhunderts hat die

Manufaktur Patek Philippe in ihrer breiten Palette

an Damenuhren immer wieder Komplikationen ent-

wickelt. Uhren mit Chronographen oder Weltzeit,

Jahreskalendern oder ewigen Kalendern sowie

Minutenrepetitionen wie die faszinierende Aquanaut

Luce aus dem Jahr 2023. Eine große Komplikation,

die Haute Horlogerie und Haute Joaillerie in einem

klingenden Regenbogen aus bunten Saphiren und

Diamanten vereint.

Die Marke Vacheron Constantin, die auf eine

lange Geschichte in der traditionellen mechanischen

Uhrmacherei zurückblicken kann (sie feiert dieses

Jahr ihr 270-jähriges Bestehen), bietet seit jeher eine

interessante Palette an mechanischen Damenuhren

an. Neben der Patrimony mit Automatikaufzug oder

Handaufzug, mit oder ohne Datum, und der Égérie

mit Mondphasenanzeige stellte die Marke vor eini-

gen Jahren die Traditionnelle Quantième Perpétuel

Ultra-Plate vor, eine große Komplikation mit einem

Manufakturkaliber mit Automatikaufzug und bis zum

Jahr 2100 programmiertem Kalender.

Letztes Jahr stellte das Haus Audemars Piguet,

das sein 150-jähriges Jubiläum feiert, die Royal Oak

Tourbillon Concept vor. Eine Handaufzugsuhr in

limitierter Auflage mit einem Gehäuse aus „Frosted

Gold“, in Rosé- oder Weißgold, die in Zusammenarbeit

mit der Designerin Tamara Ralph entworfen wurde.

Anfang 2025 lancierte die Manufaktur aus Le

Brassus ein neues Tourbillon für Damen. Die Uhr

mit Automatikaufzug aus der Kollektion Code 11.59

beherbergt ein fliegendes Tourbillon in einem 38-mm

großen Gehäuse aus „Sand Gold“ mit 235 Diamanten.

Es ist die erste komplizierte Uhr für Frauen in einer

Linie, die im Übrigen auch Automatikmodelle umfasst,

die sich durch die Ausführungen und Farben ihrer

Zifferblätter unterscheiden.

1. TIFFANY & CO. Eternity by Tiffany. Diese Quarz-Uhr aus

Weißgold mit einer Größe von 28 x 28 mm ist mit Diaman-

ten im Gesamtgewicht von fast 6 Karat besetzt: 44 auf der

Lünette, 1 Solitär auf der Krone, 455 auf dem Armband und

12 als Indexe. Letztere sind alle unterschiedlich groß und zie-

ren das guillochierte Zifferblatt mit Sonnenschliff und Lackie-

rung in Tiffany Blue.

2. VAN CLEEF & ARPELS Ruban Mystérieux. Inspiriert von

der Welt der Couture, stellt diese Golduhr ein Band dar, das

um eine Uhr mit Handaufzug gewickelt ist. In der Mitte lässt

ein ovaler Diamant von 3,72 Karat die Uhrzeit durchschei-

nen. Das Band besteht aus Diamanten in Schneefassung und

Saphiren und Smaragden in mysteriöser Fassung. Einzelstück.

3. HUBLOT Big Bang One Click Joyful. Zum 20-jährigen

Jubiläum der Big Bang strahlt diese Stahlversion mit einem

Durchmesser von 33 mm, angetrieben vom Automatikwerk

MHUB1120, im Glanz verschiedener farbiger Steine, darunter

36 rosa Saphire bei der hier vorgestellten Variante. Ausgestat-

tet mit dem patentierten Schnellwechselsystem One Click wird

sie mit zwei Kautschukarmbändern geliefert.

4. GRAND SEIKO Heritage SBGW323. Diese Uhr, deren Kontu-

ren an die legendäre 44GS von 1967 erinnern, verfügt über ein

charakteristisches Zifferblatt in der Farbe Mt. Iwate, dem vio-

letten Farbton der „Kiri“-Blüten, die in der Region des Vulkans

weit verbreitet sind. Das Edelstahlgehäuse mit einem Durch-

messer von 36 mm beherbergt das Handaufzugskaliber 9S64.

Watchfinder, ganz

vertraulich

Derzeit machen gebrauchte Uhren einen immer

größeren Anteil des internationalen Uhrenmarktes

aus, wobei die meisten Marken ihren Segen dazu

geben. Laut einer Studie von Deloitte über die

wichtigsten Märkte für Schweizer Uhren zwi-

schen 2020 und 2024 wird der Sekundärmarkt

im nächsten Jahrzehnt voraussichtlich die Größe

des Primärmarktes erreichen. Mit dem Erfolg

kommt die Zunahme von Betrügereien und die

Notwendigkeit, sich an anerkannte, vertrauenswür-

dige Wiederverkäufer zu wenden.

Der Beizug von Spezialisten ist umso notwendi-

ger, als es immer schwieriger wird, gefälschte Uhren

als solche zu erkennen, insbesondere aufgrund der

Verbreitung von 3D-Druckern. Bei Watchfinder haben

die Experten kürzlich festgestellt, dass sie nur etwa

20% der erhaltenen gefälschten Uhren auf den ers-

ten Blick enttarnen konnten, 80% bedurften einer

eingehenden Prüfung. Vor etwa fünf Jahren war es

noch genau umgekehrt!

Die 2002 gegründete und 2018 in die Richemont-

Gruppe integrierte Plattform Watchfinder gehört

zu den führenden Anbietern von Uhren aus zwei-

ter Hand und bietet online und in ihrem welt-

weiten Netz von Boutiquen Tausende von Uhren

von über 70 Luxusmarken an. Die Uhren werden

mit dem Einverständnis der weltweit führenden

Hersteller durch hauseigene Experten, die im ein-

zigen Servicezentrum des Händlers arbeiten, authen-

tifiziert und überholt. Watchfinder geht sogar so weit,

den Kundendienst zu übernehmen und eine umfas-

sende 24-monatige Garantie zu gewähren.

Wachf inder steht auch f ür Premium-

Dienstleistungen wie maßgeschneiderte Umtausch-

und Finanzierungsmöglichkeiten und menschliche

Kontakte durch einen Concierge-Service, private

Besichtigungen oder Click & Collect sowie eine

Vielzahl von Informationen, die im Online-Magazin

TWM (The Watch Magazine) veröffentlicht werden.

Anfang des Jahres veröffentlichte Watchfinder

zudem den ersten Just-in-Time-Bericht, der von

nun an jedes Jahr veröffentlicht werden soll, eine

Analyse der begehrtesten Modelle auf dem interna-

tionalen Secondhand-Markt anhand von 7 Kriterien.

In den globalen Top 10 des Jahres 2024 finden sich

sechs Rolex-Modelle, darunter die Datejust und die

Submariner auf den Plätzen 1 und 2, die Royal Oak

von Audemars Piguet (Platz 3), die Speedmaster und

die Seamaster von Omega (Platz 5 und 7) und die

Santos von Cartier (Platz 8). Auf regionaler Ebene

sticht Frankreich deutlich hervor, und in den Top

3 dieses Landes liegen die Santos und die Tank von

Cartier vor der Royal Oak von Audemars Piguet. ■ ED