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DAME
Besondere Erwähnung verdienen die Damenuhren
von Richard Mille, da sie neben ihren komple-
xen mechanischen Uhrwerken auch von neuen
Materialien profitieren. Chronographen, Tourbillons
oder einfache automatische Modelle kleiden sich,
abgesehen von den konventionelleren Gehäusen aus
Gold, Stahl oder Titan, auch in Gehäuse aus Karbon,
Quarz, Keramik oder farbigem Saphir.
Nicht zu vergessen die Poetischen Komplikationen
von Van Cleef & Arpels, die bei ihrem ersten Auftritt
im Jahr 2010 für Überraschung sorgten. Nie zuvor
war Mechanik auf diese Weise eingesetzt worden,
nämlich um personalisierte Animationen mit einem
hohen Grad an Poesie zu verbinden.
Technik im Dienste der Ästhetik
In dieser Tradition stellen große Haute-Couture-
Marken wie Chanel und Dior regelmäßig mecha-
nische Modelle oder gar Komplikationsmodelle
vor, die mit größtem Respekt vor der Schweizer
Uhrmachertradition gefertigt werden, aber die Technik
in den Dienst der Ästhetik stellen. So zum Beispiel
Chanel, die in ihrer emblematischen Kollektion J12
eine große Anzahl von Uhren mit Manufakturwerken
präsentiert, die in ihren Werkstätten in La Chaux-
de-Fonds entwickelt und gefertigt wurden. Letztes
Jahr sorgte das Haus mit einer auf Wunsch aktivier-
ten Animation auf dem Zifferblatt der J12 Automate
Calibre 6 für Aufsehen, und in diesem Jahr feiert
Chanel das 20-jährige Jubiläum des Modells mit einer
Reihe von J12 Bleu-Kreationen, die mit Keramik und
blauen Saphiren eingekleidet sind, darunter die J12
Bleu Tourbillon Diamant, die ein mit einem außer-
gewöhnlichen Diamanten veredeltes Tourbillon in
Szene setzt.
Dior wiederum beweist große Kreativität in der
Kollektion Dior Grand Bal, die mit einem originel-
len, umgedrehten Uhrwerk ausgestattet ist, dessen
Schwungmasse sich auf der Zifferblattseite zeigt, mit
raffinierten Formen, inspiriert von den Ballkleidern
aus der Feder des französischen Couturiers.
Ob sie sich nun an die reinste Tradition halten oder
Fantasie und Vorstellungskraft beweisen, mit oder
ohne Komplikationen; mechanische Damenuhren
haben zweifellos ihren guten Ruf zurückerlangt und
sich ihren Platz an der Sonne erobert. ■
1. LOUIS VUITTON Tambour Convergence. Eine neue Kol-
lektion, die Uhren mit digitaler Zeitanzeige in Gehäusen mit
einem Durchmesser von 37 mm neu interpretiert und das erste
vollständig intern entwickelte Automatikwerk vorstellt. Sie
wird in zwei Versionen auf den Markt gebracht, darunter ein
Modell aus Platin mit 795 Diamanten in Schneefassung, und
ebnet den Weg für den Ausdruck der Kunsthandwerke.
2. CARTIER Ronde Louis Cartier Panthère Métiers d'Art.
In einem Gehäuse aus Gelbgold mit einem Durchmesser von
36 mm präsentiert sie sich mit einem Dekor aus weißem oder
schwarzem lackiertem Perlmutt, Goldblättern und -fäden sowie
einem Smaragd, der das Auge des Panthers darstellt. Ange-
trieben wird sie vom Handaufzugswerk 430 MC.
3. LONGINES Mini DolceVita. Diese kleine rechteckige Quarz-
uhr mit den Maßen 21,5 x 29 mm ist Teil einer Kollektion, die
von einem Modell aus dem Jahr 1927 inspiriert ist, und in vier
zweifarbigen Ausführungen erhältlich. Allen Modellen gemein-
sam sind ein Edelstahlgehäuse, eine Krone aus Gold und ein
Armband aus Gold und Edelstahl. Die Varianten unterschei-
den sich durch Gelb- oder Roségold und Diamanten auf den
Bandanstößen.
4. RADO Anatom. Die ergonomische Anatom wurde 2023 mit
einem Automatikwerk neu aufgelegt und verfügt über eine
Hightech-Lünette aus Keramik auf einem 32,5 x 46,3 mm gro-
ßen Edelstahlgehäuse. Heute ist sie insbesondere mit Zifferblät-
tern und Armbändern aus farblich abgestimmtem Kautschuk
erhältlich. Zur Auswahl stehen Zitronengelb, Grapefruitrot
und Limettengrün.
Ein Hauch Mittelmeer
Von „Michel Herbelin“ zu „Herbelin“… eine
Namensänderung, die 2022 anlässlich des 75-jäh-
rigen Jubiläums des Familienunternehmens aus
dem französischen Jura vollzogen wurde, um den
Generationenwechsel widerzuspiegeln. Die Leitung
wird derzeit von zwei Enkeln des Gründers und zwei
weiteren Mitgliedern der Familie wahrgenommen.
Von einem Kurswechsel bei den Produkten kann
jedoch keine Rede sein: Ziel ist es nach wie vor,
„Zeitmesser zu kreieren, die unter Wahrung des hand-
werklichen Know-hows für die Ewigkeit konzipiert
sind und dabei französische Eleganz mit einbeziehen“.
Die Kollektion Cap Camarat, benannt nach einem
Kap in Südfrankreich in der Nähe von Saint-Tropez,
übernimmt den sportlich-schicken Stil der Uhren mit
integriertem Armband aus den 1970er Jahren. Sie
wurde 2018 mit sechseckigen Modellen eingeführt
und 2022 durch quadratische Modelle mit abgerun-
deten Ecken erweitert. Alle zeichnen sich durch eine
Lünette mit Zierschrauben und ein mit horizontalen
Streifen versehenes Zifferblatt aus, das ihnen einen
maritimen Charakter verleiht, der regelmäßig durch
die Farbe Blau verstärkt wird.
Vor kurzem hat die Linie Cap Camarat Square ihren
ersten Chronographen erhalten, ein Modell mit drei
Totalisatoren, die in C-Form angeordnet sind. Der
30-Minuten-Zähler bei 9 Uhr ist deutlich diskre-
ter als die 1/10-Sekunden-Zähler bei 12 Uhr und die
kleine Sekunde bei 6 Uhr, die sich in der Verlängerung
der mittleren Glieder des Armbands befinden, um
ein harmonisches Gleichgewicht zu schaffen. Die
Drücker sind mit den Kronenschutzelementen aus-
gerichtet und sind abgeschrägt, um sich optimal in
die Architektur des Gehäuses einzufügen. ■ ED
HERBELIN Cap Camarat Square Chronographe
Dieser Chronograph aus gebürstetem und poliertem 316L-Stahl
misst 40,5 x 40,5 mm und ist bis 100 Meter wasserdicht. Auf
dem intensiv blauen Zifferblatt sind die abgeschrägten Indi-
zes und die facettierten Stunden- und Minutenzeiger teil-
weise mit Leuchtmasse gefüllt. Das perfekt integrierte Signa-
ture-Metallarmband der französischen Marke, das ebenfalls
gebürstet und poliert ist, endet in einer Doppelfaltschließe.
Neben den Chronographenfunktionen mit einer Anzeige auf
die Zehntelsekunde genau, zeigt die Cap Camarat Square Chro-
nograph die Stunden, Minuten, Sekunden und das Datum an.
Angetrieben wird er von einem vielfach bewährten Schwei-
zer Quarzwerk, dem Kaliber Ronda 3540.D mit einer Gang-
autonomie von 54 Monaten.