Germany Edition 2025 – Frankfurter Allgemeinen Zeitung

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DAME

Besondere Erwähnung verdienen die Damenuhren

von Richard Mille, da sie neben ihren komple-

xen mechanischen Uhrwerken auch von neuen

Materialien profitieren. Chronographen, Tourbillons

oder einfache automatische Modelle kleiden sich,

abgesehen von den konventionelleren Gehäusen aus

Gold, Stahl oder Titan, auch in Gehäuse aus Karbon,

Quarz, Keramik oder farbigem Saphir.

Nicht zu vergessen die Poetischen Komplikationen

von Van Cleef & Arpels, die bei ihrem ersten Auftritt

im Jahr 2010 für Überraschung sorgten. Nie zuvor

war Mechanik auf diese Weise eingesetzt worden,

nämlich um personalisierte Animationen mit einem

hohen Grad an Poesie zu verbinden.

Technik im Dienste der Ästhetik

In dieser Tradition stellen große Haute-Couture-

Marken wie Chanel und Dior regelmäßig mecha-

nische Modelle oder gar Komplikationsmodelle

vor, die mit größtem Respekt vor der Schweizer

Uhrmachertradition gefertigt werden, aber die Technik

in den Dienst der Ästhetik stellen. So zum Beispiel

Chanel, die in ihrer emblematischen Kollektion J12

eine große Anzahl von Uhren mit Manufakturwerken

präsentiert, die in ihren Werkstätten in La Chaux-

de-Fonds entwickelt und gefertigt wurden. Letztes

Jahr sorgte das Haus mit einer auf Wunsch aktivier-

ten Animation auf dem Zifferblatt der J12 Automate

Calibre 6 für Aufsehen, und in diesem Jahr feiert

Chanel das 20-jährige Jubiläum des Modells mit einer

Reihe von J12 Bleu-Kreationen, die mit Keramik und

blauen Saphiren eingekleidet sind, darunter die J12

Bleu Tourbillon Diamant, die ein mit einem außer-

gewöhnlichen Diamanten veredeltes Tourbillon in

Szene setzt.

Dior wiederum beweist große Kreativität in der

Kollektion Dior Grand Bal, die mit einem originel-

len, umgedrehten Uhrwerk ausgestattet ist, dessen

Schwungmasse sich auf der Zifferblattseite zeigt, mit

raffinierten Formen, inspiriert von den Ballkleidern

aus der Feder des französischen Couturiers.

Ob sie sich nun an die reinste Tradition halten oder

Fantasie und Vorstellungskraft beweisen, mit oder

ohne Komplikationen; mechanische Damenuhren

haben zweifellos ihren guten Ruf zurückerlangt und

sich ihren Platz an der Sonne erobert. ■

1. LOUIS VUITTON Tambour Convergence. Eine neue Kol-

lektion, die Uhren mit digitaler Zeitanzeige in Gehäusen mit

einem Durchmesser von 37 mm neu interpretiert und das erste

vollständig intern entwickelte Automatikwerk vorstellt. Sie

wird in zwei Versionen auf den Markt gebracht, darunter ein

Modell aus Platin mit 795 Diamanten in Schneefassung, und

ebnet den Weg für den Ausdruck der Kunsthandwerke.

2. CARTIER Ronde Louis Cartier Panthère Métiers d'Art.

In einem Gehäuse aus Gelbgold mit einem Durchmesser von

36 mm präsentiert sie sich mit einem Dekor aus weißem oder

schwarzem lackiertem Perlmutt, Goldblättern und -fäden sowie

einem Smaragd, der das Auge des Panthers darstellt. Ange-

trieben wird sie vom Handaufzugswerk 430 MC.

3. LONGINES Mini DolceVita. Diese kleine rechteckige Quarz-

uhr mit den Maßen 21,5 x 29 mm ist Teil einer Kollektion, die

von einem Modell aus dem Jahr 1927 inspiriert ist, und in vier

zweifarbigen Ausführungen erhältlich. Allen Modellen gemein-

sam sind ein Edelstahlgehäuse, eine Krone aus Gold und ein

Armband aus Gold und Edelstahl. Die Varianten unterschei-

den sich durch Gelb- oder Roségold und Diamanten auf den

Bandanstößen.

4. RADO Anatom. Die ergonomische Anatom wurde 2023 mit

einem Automatikwerk neu aufgelegt und verfügt über eine

Hightech-Lünette aus Keramik auf einem 32,5 x 46,3 mm gro-

ßen Edelstahlgehäuse. Heute ist sie insbesondere mit Zifferblät-

tern und Armbändern aus farblich abgestimmtem Kautschuk

erhältlich. Zur Auswahl stehen Zitronengelb, Grapefruitrot

und Limettengrün.

Ein Hauch Mittelmeer

Von „Michel Herbelin“ zu „Herbelin“… eine

Namensänderung, die 2022 anlässlich des 75-jäh-

rigen Jubiläums des Familienunternehmens aus

dem französischen Jura vollzogen wurde, um den

Generationenwechsel widerzuspiegeln. Die Leitung

wird derzeit von zwei Enkeln des Gründers und zwei

weiteren Mitgliedern der Familie wahrgenommen.

Von einem Kurswechsel bei den Produkten kann

jedoch keine Rede sein: Ziel ist es nach wie vor,

„Zeitmesser zu kreieren, die unter Wahrung des hand-

werklichen Know-hows für die Ewigkeit konzipiert

sind und dabei französische Eleganz mit einbeziehen“.

Die Kollektion Cap Camarat, benannt nach einem

Kap in Südfrankreich in der Nähe von Saint-Tropez,

übernimmt den sportlich-schicken Stil der Uhren mit

integriertem Armband aus den 1970er Jahren. Sie

wurde 2018 mit sechseckigen Modellen eingeführt

und 2022 durch quadratische Modelle mit abgerun-

deten Ecken erweitert. Alle zeichnen sich durch eine

Lünette mit Zierschrauben und ein mit horizontalen

Streifen versehenes Zifferblatt aus, das ihnen einen

maritimen Charakter verleiht, der regelmäßig durch

die Farbe Blau verstärkt wird.

Vor kurzem hat die Linie Cap Camarat Square ihren

ersten Chronographen erhalten, ein Modell mit drei

Totalisatoren, die in C-Form angeordnet sind. Der

30-Minuten-Zähler bei 9 Uhr ist deutlich diskre-

ter als die 1/10-Sekunden-Zähler bei 12 Uhr und die

kleine Sekunde bei 6 Uhr, die sich in der Verlängerung

der mittleren Glieder des Armbands befinden, um

ein harmonisches Gleichgewicht zu schaffen. Die

Drücker sind mit den Kronenschutzelementen aus-

gerichtet und sind abgeschrägt, um sich optimal in

die Architektur des Gehäuses einzufügen. ■ ED

HERBELIN Cap Camarat Square Chronographe

Dieser Chronograph aus gebürstetem und poliertem 316L-Stahl

misst 40,5 x 40,5 mm und ist bis 100 Meter wasserdicht. Auf

dem intensiv blauen Zifferblatt sind die abgeschrägten Indi-

zes und die facettierten Stunden- und Minutenzeiger teil-

weise mit Leuchtmasse gefüllt. Das perfekt integrierte Signa-

ture-Metallarmband der französischen Marke, das ebenfalls

gebürstet und poliert ist, endet in einer Doppelfaltschließe.

Neben den Chronographenfunktionen mit einer Anzeige auf

die Zehntelsekunde genau, zeigt die Cap Camarat Square Chro-

nograph die Stunden, Minuten, Sekunden und das Datum an.

Angetrieben wird er von einem vielfach bewährten Schwei-

zer Quarzwerk, dem Kaliber Ronda 3540.D mit einer Gang-

autonomie von 54 Monaten.