Germany Edition 2025 – Frankfurter Allgemeinen Zeitung

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FOCUS

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F O C U S

Die Marke Grand Seiko hat sich das Ziel

gesetzt, die ideale Uhr zu kreieren, indem

sie höchste chronometrische Leistung

(mit von qualifizierten Uhrmachern fein

abgestimmten Uhrwerken) mit japani-

schem Stil verbindet. Mit der Grand Seiko

Spring Drive U.F.A. hat sie einen neuen

Meilenstein erreicht.

So wie der Bewegungsablauf, den man unbedingt

beherrschen muss, um beim Iaido – der Kunst des

Ziehens und Schneidens mit dem japanischen Schwert

– einen perfekten Schnitt mit einem Katana zu erzielen,

ist auch die ultimative chronometrische Präzision seit

der Entwicklung des ersten Modells im Jahr 1960 der

Grundpfeiler der Uhrmacherkunst von Grand Seiko. Diese

japanische Manufaktur, die zur 1881 von Kintaro Hattori

in Tokio gegründeten Seiko-Gruppe gehört, wurde 2017

zu einem eigenständigen Unternehmen. Ihr Ziel: die

Philosophie der Zeit zu zelebrieren, die von den Takumi,

also dem japanischen Know-how, vermittelt wird.

Bereits 1969, also zehn Jahre nach der Einführung der

ersten Grand Seiko-Uhr, präsentierte die Manufaktur

Modelle mit mechanischen Kalibern, deren Zifferblätter

mit der Abkürzung V.F.A. (Very Fine Adjusted) versehen

waren. Ihre Regulierorgane waren so präzise eingestellt,

dass die Zeitmesser eine Genauigkeit erreichten, bei der

die monatliche Abweichung nicht mehr als 1 Minute vor

oder nach der tatsächlichen Zeit betrug. Nachdem Seiko

später im selben Jahr die ersten kommerziellen Quarz-

Armbanduhren auf den Markt gebracht hatte, die einen

neuen Grad an Präzision erreichten (nur 5 Sekunden

Abweichung pro Monat), hätten die Ingenieure der Marke

ihr Streben nach immer höherer Präzision ad acta legen

können. Doch das ließ sich nicht mit der Hartnäckigkeit

wahrer Technologiegenies vereinbaren.

Während bestimmte Abteilungen bei Seiko wei-

terhin multifunktionale Quarzwerke entwickelten,

widmeten sich andere etwas später Hybridsystemen,

die das Beste der Mechanik mit den fortschrittlichs-

ten Technologien der Zeitmessung kombinierten. 1977

begann der Ingenieur Yoshikazu Akahane, der in den

Werkstätten von Suwa in Japan arbeitete, mit seinen

Arbeiten an der Spring Drive-Technologie. Nach mehr

als 20 Jahren intensiver Forschung und der Einführung

einer ersten Version mit Handaufzug im Jahr 1999 wurde

das Automatikwerk 9R65 Spring Drive, das Grand Seiko

vorbehalten ist, 2004 von Shinji Hattori, dem Erben

des Gründers der Manufaktur, offiziell vorgestellt. Sein

Design ermöglichte es, die Grenzen der mechanischen

Präzision zu erweitern. Die mit diesem innovativen

Herzstück, dem exklusiven Tri-Synchro-Regulator, aus-

gestatteten Uhren sind so präzise, dass sie selbst beim

Tragen nur etwa 15 Sekunden pro Monat abweichen.

Heute erreicht dieses Erbe der uhrmacherischen

Präzision mit der Einführung des Kalibers Spring

Drive 9RB2 neue Höhen. Mit einer kaum zu glauben-

den Genauigkeit von plus/minus 20 Sekunden pro Jahr

(nicht pro Woche oder Monat) ist das Uhrwerk so prä-

zise, dass die Uhr mit einem Durchmesser von 37 mm,

erhältlich in 950er Platin mit Krokodillederarmband

(limitierte Auflage von 80 Exemplaren) oder in hochfes-

tem Titan mit passendem Armband (aktuelle Kollektion),

die Bezeichnung „U.F.A.“ für Ultra Fine Accuracy erhält.

Diese Bezeichnung, die von den Modellen von 1969 ins-

piriert ist, ist hier auf einem Zifferblatt angebracht, des-

sen Oberfläche so behandelt wurde, dass es wie der

Raureif aussieht, der sich auf den Bäumen der Wälder

von Shinshu bildet, in der Nähe des Shinshu Design

Studios, dem Ort, an dem das revolutionäre Uhrwerk

hergestellt wird. Dank seiner kompakten Bauweise

konnte das Kaliber in ein kleines Gehäuse integriert

werden, wodurch die neuen Modelle zu den kleinsten

Grand Seiko-Referenzen mit einem 9R Spring Drive-

Uhrwerk gehören. Selbstverständlich sind die durch den

Saphirglasboden sichtbaren Uhrwerke mit einer großzü-

gigen Gangreserve von 72 Stunden perfekt verarbeitet.

Der Sprung nach vorne ist auf eine Verbesserung

der Fertigungstechniken und Verarbeitungsmethoden

des Quarzoszillators (der zunächst eine Alterung von 3

Monaten durchläuft) und einer integrierten Schaltung der

neuen Generation zurückzuführen. Wie bisher werden

die Oszillatoren und der Sensor unter Vakuum versiegelt,

um sie vor äußeren Einflüssen zu schützen. Anschließend

werden sie bei verschiedenen Temperaturen getes-

tet und die für die Thermokompensation erforderli-

chen Daten in den integrierten Schaltkreis mit gerin-

gem Stromverbrauch programmiert. Bemerkenswert

am 9RB2 ist, dass es das erste Spring Drive-Kaliber ist,

das mit einer Justiervorrichtung ausgestattet ist. Dieses

Element, das mit einer Schwanenhals-Feinregulierung

am Rückerzeiger einer Schweizer Ankerregulierung ver-

glichen werden könnte, ermöglicht es dem Uhrmacher,

der die Uhr wartet, etwaige Abweichungen der

Ganggenauigkeit zu korrigieren, die nach längerem

Betrieb auftreten können. Dank all dieser bedeuten-

den Fortschritte ist die neue Spring Drive derzeit die

präziseste Armbanduhr mit Federantrieb der Welt. ■

Vincent Daveau

Bei Grand Seiko zeichnet sich das neue Kaliber Spring Drive 9RB2

durch eine außergewöhnliche Präzision aus: Es weicht nur um plus/

minus 20 Sekunden pro Jahr ab, was etwa plus/minus 3 Sekunden

pro Monat entspricht. Diese Leistung wird durch die Aufschrift

SPRING DRIVE ULTRA FINE ACCURACY auf der Schwungmasse

des Uhrwerks unterstrichen, die durch ein Saphirglas sichtbar ist.

Es kommt in zwei Modellen der Kollektion Evolution 9 mit einem

Durchmesser von 37 mm zum Einsatz, die mit der Angabe U.F.A.

auf ihren Zifferblättern an seine Leistung erinnern.

1. GRAND SEIKO Evolution 9 SLGB001 aus Platin. Diese pres-

tigeträchtige Edition, die sich auch durch ein bläuliches Ziffer-

blatt und ein Armband aus Krokodilleder auszeichnet, ist auf

80 Exemplare limitiert und ausschließlich in Grand Seiko-Bou-

tiquen erhältlich.

2. GRAND SEIKO Evolution 9 SLGB003 aus hochfestem Titan.

Das silberfarbene Zifferblatt erinnert an den Raureif, der sich auf

den Bäumen der Wälder von Shinshu, in der Nähe des Shinshu

Watch Studio von Grand Seiko, bildet. Das zum Gehäuse pas-

sende Armband verfügt über ein Schnellwechselsystem und eine

Längenverstellung.

Meister der

Chronometrie