Germany Edition 2025 – Frankfurter Allgemeinen Zeitung

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F O C U S

F O C U S

Wie der Name sagt, stellt die Chronométrie

Ferdinand Berthoud ausschließlich

Chronometer her: Armbandchronometer

des 21. Jahrhunderts, die in der Regel von

den Marine- oder Taschenchronometern

inspiriert sind, die Ferdinand Berthoud im

18. Jahrhundert herstellte. Im Jahr 2025

feiert das Unternehmen sein 10-jähriges

Jubiläum mit den ersten Platinversionen

des einzigartigen Modells FB 3SPC.

Ferdinand Berthoud, Uhrmacher und Mechanikus

des Königs und der französischen Marine, stammte

ursprünglich aus der Schweiz. Er wurde 1727 im Val-

de-Travers (Kanton Neuenburg) geboren, unweit

von Fleurier, wo seit 2015 die nach ihm benannte

Chronométrie ansässig ist. Sie wurde auf Initiative von

Karl-Friedrich Scheufele, dem Co-Präsidenten von

Chopard, gegründet, der vor Beginn des Abenteuers

wichtige Schriften und Kreationen des Meisters und sei-

ner Werkstatt zusammengetragen hatte. Die Sammlung,

die im privaten Museum L.U.CEUM in Fleurier ausge-

stellt ist, ist eine wertvolle Inspirationsquelle für die

Konzeption zeitgenössischer Chronometer.

Im Allgemeinen erinnern die heutigen Chronometer

durch das Design ihrer Gehäuse, die Konstruktion ihrer

Uhrwerke, insbesondere durch die Säulenbauweise, oder

durch Vorrichtungen zur Verbesserung der Genauigkeit,

wie die Kraftübertragung durch Kette und Schnecke,

die konstante Kraft durch Remontoir oder die zylind-

rische Spirale, an die Vergangenheit. Sie alle wurden

unter Einsatz der technologischen Fortschritte des 21.

Jahrhunderts verbessert, um an das im 18. Jahrhundert

begonnene Streben nach Genauigkeit anzuknüpfen und

es so weit wie möglich voranzutreiben. Alle Chronometer

der Chronométrie Ferdinand Berthoud erfüllen die

Anforderungen der aktuellen Zertifizierung der offiziellen

Schweizer Chronometerprüfstelle, einschließlich des FB

3SPC, der sich aus technischen Gründen zunächst nicht

dafür eignete. Sein Uhrwerk mit zylindrischer Spirale

ist das erste seiner Art, das die COSC-Tests erfolgreich

bestanden hat. Ein guter Grund, es für die Feier zum

10-jährigen Jubiläum auszuwählen.

Eine entscheidende Spiralfeder

Louis Berthoud, der Neffe von Ferdinand, ist der

Erfinder der Dezimaluhr Nr. 26 aus dem Jahr 1793, die

als Inspiration für den Chronometer FB 3SPC diente. Seit

1784 leitete er die Werkstatt seines Onkels und setzte

gerne zylindrische Spiralfedern ein, um die Präzision

zu verbessern. Solche Spiralfedern verfügen über die

erforderlichen Eigenschaften, da sie sich durch einen

ausgezeichneten Isochronismus und eine hohe Stabilität

auszeichnen: Sie entwickeln sich vollkommen kon-

zentrisch, mit einem Schwerpunkt, der sich nicht ver-

schiebt. Aufgrund ihrer Form und ihres Volumens sind

sie jedoch naturgemäß anfällig für Gangfehler, die durch

die Erdanziehungskraft in vertikalen Positionen ver-

ursacht werden. Die wenigen modernen zylindrischen

Spiralfedern werden daher in der Regel in Tourbillons

eingesetzt, damit die Fehler durch die Rotation ausge-

glichen werden. Die Chronométrie Ferdinand Berthoud

bildet hier eine glänzende Ausnahme.

Im Chronometer FB 3SPC besteht das Regulierorgan

aus einer speziellen Unruh mit variablem Trägheits­

moment, die mit 4 Regulierschrauben und 8 Masse­

schrauben ausgestattet ist, sowie einer speziell ent-

wickelten zylindrischen Spiralfeder. Es bedurfte vieler

Monate der Forschung, Tests und Feinabstimmung,

um die Anzahl der Windungen und die Geometrie der

Endkurven an den beiden Befestigungspunkten so zu

definieren, dass die Ganggenauigkeit den Anforderungen

der COSC-Zertifizierung entsprach. Die bemerkenswerte

Unruh mit Spiralfeder ist bei 9 Uhr freigestellt, wodurch

ihre Funktionsweise auf der Vorder- und Rückseite sowie

durch ein seitliches Sichtfenster bewundert werden

kann.

Eine prestigeträchtige Ausgabe

Der 2022 auf den Markt gebrachte Chronometer FB

3SPC präsentiert sich in einem runden Gehäuse, das eben-

falls an die Dezimaluhr Nr. 26 erinnert. Insgesamt findet

sich hier der minimalistische Stil der Taschenuhren aus

dem frühen 19. Jahrhundert wieder, den die Dezimaluhr

vorwegnahm. Außerdem erkennt man die Form des

geschraubten Unruhklobens, der von der astronomischen

Uhr Nr. 3 von Ferdinand Berthoud übernommen wurde,

sowie die bogenförmige Form der Federhausbrücke, die

aus der Viertelstundenrepetitionsuhr Nr. 2575 von Louis

Berthoud stammt.

Zum 10-jährigen Jubiläum der Chronométrie

Ferdinand Berthoud wird die FB 3SPC in einer Platin-

Edition herausgebracht. Angesichts der Komplexität des

Gehäuses, das aus 57 Elementen besteht, sind mehr als

30 Stunden Bearbeitung und Veredelung erforderlich, um

die angestrebte Perfektion zu erreichen. Die Uhrwerke

sind in Lachsrosa oder Schwarz gehalten. Sie sind in

schlicht polierten Platingehäusen untergebracht, die für

zwei auf 20 Exemplare limitierte Serien bestimmt sind,

oder in mit Diamanten verzierten Platingehäusen, die

für zwei auf 5 Exemplare limitierte Serien vorgesehen

sind. ■ Éric Dumatin

Anlässlich ihres 10-jährigen Jubiläums präsentiert Chronomé-

trie Ferdinand Berthoud ihren Chronometer FB 3SPC, der von

einer historischen Kreation inspiriert ist, in Gehäusen aus Platin

mit einem Durchmesser von 42,30 mm. Das COSC-zertifizierte

Handaufzugswerk mit zylindrischer Spirale ist auf der Vorder-

und Rückseite sowie durch ein Fenster in der Flanke bei 9 Uhr

zu sehen. Die Jubiläumsedition umfasst zwei Modelle, die sich

durch die Farbe ihres Zifferblatts unterscheiden und mit oder

ohne Edelsteinbesatz erhältlich sind.

1. FERDINAND BERTHOUD FB 3SPC.3 : Lachsrosa Uhrwerk (ver-

goldet 4N), Zifferblatt mit kleiner Sekunde und silberfarbenem

Stunden- und Minutenring. Limitierte Auflage von 20 numme-

rierten Exemplaren.

2. FERDINAND BERTHOUD FB 3SPC.3-1 : Uhrwerk mit schwar-

zer PVD-Beschichtung, kleines Sekundenzifferblatt und schwarz

lackierter Stunden- und Minuten-Ring. Limitierte Auflage von 20

nummerierten Exemplaren.

Das Jahr des Platins